erzähle ich mal, was vor einiger Zeit eine gute Bekannte von mir, inzwischen schon 86 Jahre alt, erzählt hat. Auch wenn es nicht zur Jahreszeit passt.
Es war Mitte der 50er Jahre an einem heißen Junitag. Ein Gewitter zog auf und die Familie mobilisierte alles, was Beine hat, um das Heu hereinzuholen, bevor der Regen anfing.
Beim Heuaufladen, damals noch per Gabel auf den Pferdewagen, passierte es dann. Lina verspürte einen harten Schlag gegen Brust und Hals, dachte noch: Jetzt hat es dich erwischt. und wurde bewusstlos. Als sie nach ungefähr 10 Minuten wieder zu sich kam, sah sie sich um. Alle Familienmitglieder hatten was abgekriegt. Einige waren zu Boden geworfen worden und rappelten sich gerade wieder auf, und alle waren ziemlich verwirrt. In der Nähe lagen zwei Gabeln über Kreuz auf der Erde, daneben Linas kleiner Sohn. Der war auch bewusstlos, rührte sich aber, als sie ihn rief. Mutter und Sohn hatten Glück, sie kamen ohne größeren Schaden davon. Aber der Onkel, der hinter den beiden gekreuzten Gabeln lag, war tot.
Wenn ich dann hier immer lese, wie begeistert einige über Gewitter mit hoher Blitzrate sind oder wie enttäuscht, wenn das Gewitter vorbei zieht, dann denke ich daran. Ein Gewitter hat ohne Zweifel seine Faszination, aber eben auch Gefahr. Es ist keine große Laser-Show zur Erbauung des Publikums. Das sollte man nicht vergessen. Ähnlich ist das mit Stürmen, Tornados und sonstigen Unwettern.
Gruß, Kerstin