Etwa 80 Millionen Franken kostet das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie im Jahr. Der volkswirtschaftliche Nutzen übersteigt diese Kosten jedoch um ein Vielfaches. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass die Schweiz mit den Dienstleistungen der MeteoSchweiz einen volkswirtschaftlichen Mehrwert von mehreren hundert Millionen Franken erzielt.
Eine neue Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift „Meteorological Applications“ erschienen ist, quantifiziert erstmals den volkswirtschaftlichen Nutzen von MeteoSchweiz. Eine erste grobe Schätzung besagt: Die Investition von einem Franken in meteorologische Vorhersagemodelle oder Messsysteme erbringt im Schnitt einen volkswirtschaftlichen Nutzen von etwa fünf Franken. Den fünffachen „Gewinn“ erhalten Staat, Gesellschaft und Wirtschaft, denn die Wetter- und Klimainformationen der MeteoSchweiz helfen, einerseits Schäden zu minimieren und damit Kosten zu senken, andererseits Prozesse zu optimieren und damit Einnahmen zu steigern.
Strassenwetterwarnungen zum Beispiel verhindern Staus und Verkehrsunfälle, Unwetterwarnungen schützen Menschenleben, Wetterprognosen garantieren einen sicheren Flugverkehr, Klimaszenarien ermöglichen eine nachhaltige Entwicklung von Tourismus und Landwirtschaft, Modellvorhersagen optimieren die Produktion alternativer Energien.
MeteoSchweiz – 1 Franken rein, 5 Franken raus
Die Studie, die MeteoSchweiz in Auftrag gegeben hat, untersuchte ausgewählte Kundengruppen des nationalen Wetterdienstes: Privathaushalte in der Schweiz sowie die wetterabhängigen Wirtschaftszweige Land- und Energiewirtschaft. Hochrechnungen von internationalen Bewertungen auf die Verhältnisse der Schweiz, d.h. auf die Anzahl der Haushalte, die Grösse der landwirtschaftlichen Fläche und den Energieverbrauch der Schweiz, kommen zum Schluss: die Schweiz erzielt mit Hilfe meteorologischer Dienstleistungen einen volkswirtschaftlichen Mehrwert von mehreren hundert Millionen Franken. Dem gegenüber stehen die Kosten für den nationalen Wetterdienst, die sich auf 80 Millionen Franken belaufen. Jede Einwohnerin und jeder Einwohner zahlt demgemäss um die 10 Franken pro Jahr für die Dienstleistungen der MeteoSchweiz. Eine erste grobe Schätzung ist daher, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis der MeteoSchweiz bei etwa 1:5 liegt. Zu ähnlichen Zahlen kommen Studien anderer Industrieländer. Sie variieren zwischen 1:4 und 1:6 für das Kosten-Nutzen-Verhältnis der nationalen Wetterdienste. Für Entwicklungsländer steigen diese Zahlen auf 1:50 und mehr.
In einem Folgeprojekt plant MeteoSchweiz, die erste grobe Schätzung zu verfeinern. Neben den bisher untersuchten Wirtschaftzweigen sollen zusätzliche Sektoren wie der Transport untersucht werden. Ziel ist es, die Produkte und Dienstleistungen der MeteoSchweiz zugunsten von Staat und Gesellschaft zu optimieren und den Nutzen für die Volkswirtschaft zu verbessern.
Quelle:
www.meteoschweiz.ch
Gruss
Tobias