Ich versuche einmal einen kurzen ersten Trend in Richtung Weihnachten herauszukristallisieren, auch wenn natürlich noch keine genaue Prognose möglich ist.
1. Die konventionellen Mittelfristmodelle
EZMWF zeigt im 12 Z- Lauf eine Entwicklung welche schon öfters von den GFS-Hauptläufen angedeutet wurde: Bei h+192 leitet ein Tief über dem Nordatlantik die Entwicklung einer SW-Lage an, welche die Kaltluft wohl bis Weihnachten verdrängen würde. Also geht hier der Trend in Richtung Weihnachtstauwetter.
Die 0Z- EPS zeigen für De Bilt zeigen allerdings überwiegend kalte Lösungen (falls sich mit den 12Z-EPS eine Änderung vollzieht werde ich dies kurz anmerken).
Allerdings wäre auch eine Lage mit Trog Nordeuropa und Trog Westeuropa denkbar, also ähnlich der klassischen WS-Lage aber eher Süd-Nord ausgerichtet. Also ist bei EZ wenig Tendenz vorhanden.
Der GFS-Hauptlauf zeigt ebenfalls ein ähnliches Szenario (allerdings gäbe es bei den berechneten TP kaum zu Tauwetter). Der Kontrollauf zeigt ebenfalls die Entwicklung einer SW-Lage. Die ENS sind bis zum 22.12. ziemlich wirr, allerdings steigt das Mittel zum Ende hin an (wobei dies derzeit nur als Spekulation betrachtet werden sollte). Also hier: klarer Trend zu Weihnachtstauwetter.
2. Mittelfrist-Wetterregeln
Einige Wetterregeln geben ja Aufschluss über die Tendenz in Richtung Weihnachten. Beispielsweise folgte in den letzten Jahren auf eine stärkere Westlage in der 1. Dekade oft eine kalte 2. Dekade und anschließend eine wechselhafte 3. Dekade. Außerdem kann mittels des Novemberverlaufes ein Trend für den Jahreswechsel erstellt werden: Je stärker die Abkühlung zwischen Anfang und Ende November, umso größer die Chance auf ein kaltes Dezemberende. Dieses Jahr war es eher umgekehrt: Anfang November herrschte eine normaltemperierte Lage, Ende November gab es teilweise extreme Warmluftvorstöße.
FAZIT: Ich persönlich rechne nicht unbedingt mit weißen/kalten Weihnachten, da das Szenario SW-Lagen-Übergang relativ plausibel erscheint, wobei man natürlich hinzufügen muss dass Prognosen über 13 Tage doch eine recht geringe Eintriffswahrscheinlichkeit besitzen. Natürlich sind besonders im Alpenraum immer Überraschungen durch kleinräumige Entwicklungen möglich. Dies kann allerdings erst kurzfristig abgeschätzt werden.
Grüße
weatherman