Wow, da sieht man auch die relativ kleinräumigen Unterschiede. Jetzt mal ein kleiner Rückblick für München, Januar-April 2010. In Klammern die Abweichungen zu 61-90; zu 90-09. (Da für München Stadt das Mittel 61-90 nicht verfügbar ist, rechne ich den Unterschied zum neuen Mittel für Augsburg und ziehe ihn vom neuen Mittel ab).
Januar 2010:
TMittel: -2,3° (-2,4;-3,4)
TMax: -0,7° (-3,5;-4,5)
NDS: 37,4 mm (+10%)
SSH: 36,3 h (-55%)
Februar 2010:
Tmittel: 0,9° (-0,7;-1,6)
Tmax: 3,6° (-1,2;-2,2)
NDS: 35,1 mm (-35%)
SSH: 70,4 h (-25%)
März 2010:
TMittel: 5,6° (+0,4;-0,4)
Tmax: 9,5° (+0,6;-0,2)
NDS: 31,4 mm (-55%)
SSH: 168,5 h (+25%)
April 2010:
TMittel: 10,2° (+1,5;0,4°)
TMax: 15,3° (+2,1;1,0°)
NDS: 37 mm (-40%)
SSH: 218,7 h (+25%)
Somit lief das Jahr 2010 bisher deutlich zu trocken, insgesamt etwas zu kalt und somit sehr kontinental ab. Das Frühjahr begann pünktlich mit einer kleinen Wärmeperiode zwischen 21.2. und 1.3., anschließend kam ein starker Kälterückfall, der angesichts der zuvor aufgebauten Südwestlage recht unerwartet kam und der das Mittel des März sichtlich nach unten Zog, allerdings wurde anschließend leicht verspätet aber dafür mit umso kräftiger Intensität der Vollfrühling eingeleitet. Mit Temperaturen von 13° bis 24° konnte die Zeit vom 17. bis 30. März aufwarten, in dieser Zeit fiel hingegen der Niederschlag stark verringert aus. Vom 31.3. bis zum 16.4. wechselten sich kühlere Tage mit etwas Regen und Temperaturen um 10° und wärmere Tage mit Sonnenschein und Temperaturen zwischen 14 und 20° ab. Im Anschluss zeigte die steigende Aprilsonne die volle Kraft und bescherte uns in der letzten Dekade dann eine typische EAW, welche mit sommerlichen Temperaturen zwischen 18° und 27° aufwartete. Der Mai startet nun mit jahreszeitengemäßen Werten um oder leicht unter 20°, wobei insbesondere im Westen stärkere Niederschläge zu erwarten sind. Für den Sommer bzw. für die Monate Mai-September erwarte ich etwas zu warme Temperaturen und 1-2 deutlich zu nasse Monate. Insbesondere Ostlagen dürften die Temperatur drücken und für angemessene Niederschläge sorgen, allerdings ist immer wieder ein stärkeres Hoch zu erwarten. Der Herbst könnte wieder einmal zu mild ausfallen, da Winde aus südlichen bis östlichen Richtungen konstante Schönwetterperioden hervorbringen können. Siehe Oktober, November 2008; September, November 2009; September, Oktober 2005. Allerdings ist das Risiko (bzw. die Chance, wobei ich nach letztem Winter mit einem 2008er gut bedient wäre

) eines weiteren, sehr kalten Winters eindeutig gegeben. Längerfristig muss man aber auch die negative Anomalie des Golfstroms im Auge behalten. Eine weitere mitteleuropäische Warmperiode, wie im 15. bis 17. Jahrhundert, sehe ich durch den Klimawandel bzw. weltweit gemittelten Temperaturanstiegen um wenige Grad nicht unbedingt gegeben, jedoch könnten wir wohl weiterhin mit Sommern wie in den 40er und 50er Jahren rechnen

, da die Bilanz bei kontinentalen Hochs und südeuropäischen Tiefdruckgürteln trotz teilweiser Hochwasserlagen meist positiv ausfällt.
Soweit die Spekulationen,
Quirin