Chefin hat gestern erzählt, wie sie mitten im Unwetter war. Sie hatte den Sohn nach Melsungen gebracht und wollte anschließend mit der Frau des Cousins nach Kassel. Sie sind schon, als es kurz nach Mittag immer dunkler wurde und der Weltuntergang anfing, beizeiten losgefahren. Kaum angefahren, krachte ein Verkehrsschild hinter ihnen um, genau dahin, wo eben noch das Auto gestanden hatte. Es schüttete wie aus Eimern, blitzte, donnerte, dazu Hagel in der Größe von Walnüssen. Sie konnten fast nichts sehen, die Scheibenwischer kamen nicht mehr nach. Es prasselte wie irre auf das Glasdach des Autos, in Nullkommanix waren die Straßen unter Wasser. das Auto, das sie gerade mal 3 Wochen haben, ist zum Glück recht groß und geländegängig. Das Wasser stand stellenweise bis an die Oberkante der Reifen. Wenn sie fuhren, waren die geparkten Autos in der Bugwelle fast verschwunden. Stellenweise mussten sie halten, wollten dann aber nicht unter Bäumen stehen bleiben, auch nicht vor Häusern, weil der Sturm Äste und Dachziegel losriss. Direkt vor ihnen stieß ein Auto in einen soeben umgekippten Baum. Chefin konnte gerade noch links dran vorbei.
Sie suchten also weiter nach einem sicheren Platz. Überall standen andere Autos, deren Fahrer sich nicht weiter trauten. Chef gab per Handy die Anweisung, bloß nicht stehen zu bleiben. Das war dann auch wohl besser so, sie kamen heil aus dem Unwetter raus - und nach dem Besuch in Kassel ins nächste rein. Das war aber dann nicht mehr ganz so fürchterlich.
http://www.hna.de/nachrichten/schwalm-eder-kreis/melsungen/unwetter-brachte-sturm-hagel-regen-1402120.html