Es fing diesen Spätsommer damit an, dass MeteoSchweiz fast einen Tag lang die Weltuntergansstufe herausgab. Auf allen möglichen Kanälen und sogar via Radio wurde gewarnt.
Wie wir uns alle erinnern: Passiert ist nichts. Rein gar nix ! Noch schlimmer: Die Warnung war noch draussen, als selbst ein ungeübter Beobachter erkannte: Da kommt nix mehr!
Das war so ziemlich der Hammer, den Sie damals produzierten.
Dann kurz darauf ein Ereignis, das nicht mal mit Wimpernzucken angewarnt wurde aber grosse Folgen hatte: Klar, war ja auch Sonntag.
Diese Sachen haben wir dann hier im Forum, im Hausforum und auf Facebook diskutiert. Und ich lasse da nicht locker, vor allem nicht wegen der absolut (wirklich absolut) idiotischen Abstufungen der Meteoschweiz (nicht überall bei jedem Parameter gleich!).
Und dann gestern in der Tagesschau der Mann des BAFU: "Sie seien nur für Nationale Ereignisse zuständig". Ja suuuuper sag ich da. Was ist schon "national"? Nicht mal Lothar war ein "nationales" Ereignis, Tessin und Südbünden blieben damals grösstenteils verschont. Also, was bleibt noch? Ein Tsunami, der vom Atlantik hereinrollt? Ist doch wahr...
Himmelsacknochmal, für was haben die Gehalt? Um den Sessel warm zu halten?
Hier noch die Diskkussion mit MeteoSchweiz wegen der Warnstufen:
Markus A. Brotschi
Seriöse Frage an MeteoSchweiz: Kann mir jemand plausibel erklären, warum die Warnstufen nicht durchgehend über alle Parameter gleich abgestuft sind? Beispiel: Gewitter, da gibts nur eine Stufe 3 und 4. Das ist für den Laien völlig undurchsichtig und unverständlich.
Dani Murer
Guten Tag Herr Brotschi, Gewitter sind bekannterweise schwierig einzustufen. Zwar haben wir bei MeteoSchweiz moderne Applikationen die uns helfen Gewitterzellen in ihrer Stärke zu klassifizieren. Es sit schon schwer genug Gewitter in der Stufe 3 und 4 zu unterscheiden. Beispielsweise ist bei Stufe 4 für Windböen die Limite bei 110 km/h das nächste höhere Windkriterium wäre dann 130 km/h. Eine Gewitterzelle dabei richtig vorherzusagen ob sie nun 110 oder 130 km/h Böen produziert ist fast unmöglich, deshalb unterscheiden wir nicht mehr was über die Stufe 4 hinaus geht. Wir sind laufend daran unsere Tracking-Algorithmen zu verbessern und hoffen natürlich in naher Zukunft weitere Verbesserungen im Bereich Gewittervorhersage- und warnungen zu erzielen. Ähnliche Gründe und Überlegungen gelten auch für andere Warnkriterien, die übrigens mit den Kantonen vereinbart wurden. Ich hoffe dass ich Ihnen mit dieser Antwort helfen konnte.
Markus A. Brotschi
Guten Abend Herr Murer
Die Gewittersaison ist zu Ende. Aber "nach der Gewittersaison" ist bekanntlich "vor der Gewittersaisaon". Deshalb möchte ich hier anknüpfen und vorerst mal für die ausführliche Antwort danken.
Ich habe mit Ihre Antwort ein paar Mal durchgelesen und werde irgendwie nicht so richtig schlau draus. Soviel ich weiss, haben Sie doch für den Parameter "Wind" eine separate Möglichkeit zu warnen. Warum mixt man das in die Gewitter rein?
Ein Gewitter definiert sich - landauf landab - primär über Blitzaktivität, Regenintensität sowie allenfalls Hagel. Der Wind ist Nebensache - und da gebe ich Ihnen recht: quasi unvorhersagbar.
Aber warum in aller Welt kann es nicht auch ein Gewitter der Stufe 5 geben? Stellen Sie sich vor: Extreme Blitzrate, Niederschlag biblischen Ausmasses und dazu Hagel in Tennisballgrösse: Nach so einem Gewitter fragt rein niemand mehr nach der Windgeschwindigkeit. Garantiert !
Was will ich damit sagen:
Warum legt man amtlich fest, dass es bei den Gewittern nur 4 Stufen gibt währenddessen es beim Wind deren 5 gibt. Sehen Sie die Sache doch mal aus dem Sichtwinkel des Normalbürgers. Bei Gewitterwarnung Stufe 4 denkt man "Halb so Schlimm, es ist ja nicht die maximale Stufe erreicht".
Falsch: Es ist die Maximale Meteoschweiz-Stufe - wenn man nicht vorher eine Doktorarbeit über die Vielfältigkeit der Warnstufen bei MeteoSchweiz geschrieben hat. Gut, das war jetzt etwas überspitzt geschrieben, aber verstehen Sie, was ich meine? Einheitliche Stufen von 1 bis 5 bei jedem Parameter sind das A und O der Warnerei.
Im Schulsystem ist die Notengebung in Mathe beim Maximum 6.0 und im Fach Sprache auch nicht plötzlich nur bei 5.0 Niemand käme da mehr draus, weil die abstufungen anders wären.
Danke im voraus für Ihre Antwort.