Hallo Sandro,
ich sitze bei einer großen deutschen Krankenkasse am Schalter als Kundenberater und muß - wie mwinw Kollegen auch - die Birne für alles hinhalten. Ob das nun Leistungsablehnungen, Beitragssatzerhöhungen oder immer weiter zurückgeschnittene Leistungen im Allgemeinen sind, dafür werde ich nunmal bezahlt. Dabei darf/muß die Faust oftmals in der Tasche geballt werden.
Auffälig ist in diesen Zeiten leerer Kassen, das immer weiter zunehmende Anspruchsdenken der Menschen. Dies ist zum großen Teil auf das Wirken und die Einflußnahme unserer Medien zurückzuführen. Es gibt ja genügend einschlägige Formate, die einem vorgaukeln, dass man nur gesellschaftlich anerkannt ist, wenn man mindestens zweimal im Jahr in Urlaub fährt und für den geringstmögliche Aufwand die größtmögliche Kohle einfährt.
Wenn dann aber der typische "arme" Rentner mit Eigenheim und 1500-1800 Euro Rente vor einem hockt, die "Bild" unterm Arm und sich über 10 Euro Praxisgebühr aufregt, dann könnte man so manches Mal schon die Faust aus der Tasche holen.
Es gibt fast wirklich wöchentlich Berichte in den Medien zum Gesundheitsweses, die schlichtweg falsch sind. Ausbaden müssen wir es dann im täglichen Geschäft.
Könnte aus den 15 jahren Berufserfahrung einige Geschichten erzählen, aber das würde hier den Rahmen sprengen.
Guten rutsch und Gruß
Thomas