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Sternsinger 05 Jan 2006 09:38 #120112

  • Sandro Bauer
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Heute werden hier in der Gegend wieder die Sternsinger erwartet. Sie werden auch heuer wieder den Segen Gottes für das neue Jahr an die Türen schreiben:

20 C + M + B 06
Christus mansionem benedicat.
Christus segne (dieses) Haus.

Frage: Gibt es diesen Brauch nur in katholischen Gegenden? Denn Nicolas z.B. hatte davon noch nie etwas gehört...
lg

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Sternsinger 05 Jan 2006 12:12 #120116

  • Markus (250m)
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Ich habe davon auch noch nichts gehört(außer von dir letztes Jahr glaube ich :D). Aber hier in der Gegend ist mir so etwas nicht bekannt.

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Sternsinger 05 Jan 2006 12:41 #120118

  • ALEX
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Hallo Sandro,

ich glaube, C + M + B ist einer der größten Missverständnisse.
Wenn es eine Umfrage hierzu gäbe, würden die meisten antworten
es bedeutetete "Caspar + Melchior + Balthasar".

Man kann, trotz des Erzbstums Mainz und Kardinal Lehmann
nicht behaupten, wir hätten eine vorwiegend katholisch geprägte
Region, jedoch ist die Segnung der Häuser bzw. Wohnungen
hier weit verbreitet. Hier im Haus sind es 3 Wohnungen.

Grüße
Alex

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Sternsinger 05 Jan 2006 19:52 #120154

  • Sandro Bauer
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Laut diesem Artikel der evangelischen Kirche ist das doch nicht so ganz geklärt...
http://www.ekd.de/aktuell/47126.html

Das folgende Zitat aus dem Artikel drückt die Offenheit und Aufgeschlossenheit vorzüglich aus, die ich an der Evangelischen Kirche bisweilen so schätze:
""Das ist doch ein katholischer Brauch," sagen manche, die an der Eingangstür des alten evangelischen Pfarrhauses die verwitterte Segensbotschaft 20-C-M-B-05 sehen. Die Antwort fällt dem Pfarrersehepaar leicht: "Na und? Für uns ist es schön bereits an der Tür zu erfahren, dass Gott auch unsre Wohnung segnen will." Die Kreideinschrift ist ein bisschen verwischt und von den Tagen des vergangenen Jahres verbleicht, außerdem trägt sie die alte - nun vergangene - Jahreszahl. Doch in diesen Tagen kommen die Sternsinger wieder und werden sie erneuern. Sie sind willkommen, nicht weil sie katholisch sind, sondern weil sie den Segen Gottes bringen: "Warum denn sonst hätten wir tagelang die Geburt des Gottessohnes gefeiert, wenn wir jetzt nicht seinem Segen Tür und Tor öffnen?" Und dann steht dort für die nächsten Tage, Wochen und Monate: 20-C-M-B-06!"

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Sternsinger 07 Jan 2006 20:09 #120282

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...wird sowohl in Bonn und Umgebung sowie auch im Sauerland wo ich aufgewachsen bin praktiziert.

Gruß aus Bonn

Constantin

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Sternsinger 07 Jan 2006 22:01 #120288

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Bei uns (evangelische Gegend) hat das keine Tradition, aber wie der Zeitung zu entnehmen ist, kommt das an einigen Orten des Kreises in den letzten Jahren auf. Dann ziehen entsprechende verkleidete Kinder durch den Ort und sammeln mit ihrem Gesang Spenden z. B. für Kinder in der dritten Welt. Es ist aber hier nicht flächendeckend üblich, ich habe noch keine in Aktion gesehen. Dafür habe ich gelegentlich schon mal die Buchstaben bei der einen oder anderen Tür gesehen. Übrigens habe ich ergoogelt, daß manche Gruppen auch K M B schreiben, was dann wohl doch wieder die Namen der Könige sein müßten. Naja, vielleicht ist da im Laufe der Zeit Wissen verloren gegangen und falsch wieder zusammengestückelt worden?

Bei uns ist der 6. Januar kein Feiertag und man verbindet auch nicht so ganz viel mit diesem Tag. Die meisten Weihnachtsbäume verschwinden um dieses Tag herum und man muß aufpassen, wenn man beispielsweise durch Altstadtgassen geht, weil da überall die Bäume aus den Fenstern geworfen werden, manchmal auch ohne Rüchsicht auf eventuelle Passanten.

Der 6. Januar ist auch das Ende der Raunächte, wo ich persönliich mehr mit anfangen kann. In dem Zusammenhang mußte ich als Kind noch anhören, zwischen Weihnachten und 6. Januar dürfte man keine Wäsche waschen, sonst gäbe es im neuen Jahr einen Todesfall im Haus. Das beruht noch auf dem alten germanisch-nordischen Glauben, daß in den Raunächten Wotan mit seiner Wilden Jagd durch die Lüfte zieht und die Hufe der Pferde sich in Wäscheleinen verfangen könnten, was den Zorn der Götter auf die Familie herabbeschwören könnte. (Ich trockne die Wäsche im Winter im Haus, da kann kein Gaul drüber stolpern, auch kein achtbeiniger.) Aber wer weiß denn heute noch, was die Raunächte und die Wilde Jagd sind? Ich finde es eben interessant, wie lange sich Überreste von diesem Glauben im Volk erhalten haben, wenn auch ohne Zusammenhang. Leider ist davon in den letzten 30 Jahren fast alles verlorengegangen.

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