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Sie gehen an das letzte Guthaben was der Staat hat! 24 Jan 2006 13:35 #121423

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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Eben habe ich einen ganz traurigen Bericht gehört, wonach bei den Ämtern nun bei jedem Bleistift geprüft werden muss ob er nötig ist. Wie ich noch weisungsgebunden gearbeitet habe, war bei mir kein Bleistift umsonst. Die lagen nicht irgendwie in der Gegend rum, alles was ich mir bei der Materialausgabe besorgte wurde auch genutzt.

Dann noch etwas ganz prikäres: Die Städte und Kommunen wären inzwischen so arm, das sie z. B. an das berühmte "Tafelsilber" herantreten müssen um es zu verkaufen. Das bedeutet so gut wie wenn irgendwie ein goldener Kronleuchter hängt, dann kann der abgehängt werden und verhöckert werden. Materialien werden zu Geld gemacht. Aber was passiert eigentlich wenn diese auch zu Ende sind?

Interessant ist auch ein Bericht zur Staatsverschuldung der jedes Jahr in unserer Stadttageszeitung erscheint. Das Jahr in dem Deutschland zahlungsunfähig wird rückt immer näher. Der Zeitpunkt dürfte um das Jahr 2008 liegen.

Merken wir einfach irgendwie alle nicht das es nicht mehr weit ist bis zum entgültigen Crash. Ich habe auch früher viel dazu in Offtopic Foren geschrieben, aber irgendwie scheinen die Leute die Gefahr nicht sehen zu wollen.

Grüsse

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Sie gehen an das letzte Guthaben was der Staat hat! 24 Jan 2006 13:57 #121424

  • Heinz
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Tja, so ist es, zuerst wurde das Tafelsilber verscherbelt (Bahn, Post, Telecom usw) und jetzt geht es an das "Eingemachte". Ist hier in der Schweiz auch nicht viel besser, siehe Diskussion um Telecom. Ist das Tafelsilber mal privatisiert, fallen die "Heuschrecken" darüber her.
Ist traurig, aber wahr.
LG Heinz

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Sie gehen an das letzte Guthaben was der Staat hat! 24 Jan 2006 18:02 #121436

  • David(Goms, 1050m-1350m)
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In der Tat die Staatsverschuldung wächst auch hier in der Schweiz in einigem Tempo. Etwas dagegen zu tun wäre höchste Eisenbahn. Jedoch wird in der Schweiz in vielen Medien allzugern das Sparen als schlecht dargestellt. Wenn jemand etwas gegen die Staatsverschuldung tun will, wird er direkt als Kaputtsparer abgekanzelt... sehr konstruktiv.
Das ist natürlich eine recht egoistische Haltung: "Lasst uns in Saus und Braus leben, bezahlen können es dann unsere Nachkommen."

Aber bis den Realitätsverweigerern die Augen endlich mal aufgehen, sind wir dann vielleicht schon "Fittle-am-Züü".

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Sie gehen an das letzte Guthaben was der Staat hat! 24 Jan 2006 18:34 #121442

  • Kerstin
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Das mit den Bleistiften ist nicht neu.

Meine Chefin, die ich in der Lehre hatte, hatte mal zuvor beim Amtsgericht gearbeitet. Sie hat viel aus der Zeit erzählt, auch der Blödsinn mit den Bleistiften war dabei. Da mußte sogar in einem Extra-Feld des Antragsformulars (!) begründet werden, warum sie den alten nicht weiter benutzen könnte. Also weil er schon aufgebraucht und kleingespitzt war zum Beispiel. Die Kosten, die so um jeden Bleistift allein an Verwaltungsaufwand entstanden sind, dürften den Wert einer ganzen Schachtel an Bleistiften überstiegen haben. Da ging eindeutig der Schuß nach hinten los.

Ähnlich sehe ich das bei dem beliebten Verfahren von Sale and Lease back. Das ist in meinen Augen die größte geistige Bankrott-Erklärung, die die Regierung machen kann. Da soll ein Unternehmen eine Immobilie erhalten und noch Gewinn machen und das soll billiger sein, als wenn die Behörde es selbst verwalten würde. Da fragt man sich doch wirklich, für was die Herren ihr Geld kriegen.

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Sie gehen an das letzte Guthaben was der Staat hat! 24 Jan 2006 21:15 #121459

  • Constantin
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Was passiert wenn Deutschland sich 2008 tatsächlich Bankrott erklären würde? Zahlungsunfähig wird?

Die Folgen für jeden einzelnen kann sich doch kein Mensch vorstellen. Die Folgen für das Konstrukt Europa doch noch viel weniger. Da könnte einiges im "alten Europa" ziemlich ins Rutschen geraten, schließlich steht nicht nur Deutschland schlecht dar, sondern auch einige andere europäische Länder kämpfen mit den Schulden. Und die USA ja schon länger...

Und eben weil sich dass niemand vorstellen kann (die letzte große Inflation war doch um 1920/30?) kann da auch niemand was zu sagen. Man hat es halt nicht erlebt, die Politiker nicht, und die Menschen auch nicht, da sind Generationen zwischen!

Die ganze Geschichte macht mir große Sorgen, und das Problem ist dass niemand vorhersagen kann was passiert wenn Deutschland und womöglich auch Europa sein wirtschaftliches Scheitern erklären muss.

Das Hauptproblem ist dass man eine Entwicklung die seit den 50er Jahren schleichend passiert nicht einfach in ein, zwei Jahren umkehren kann...

Gruß aus Bonn

Constantin

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Sie gehen an das letzte Guthaben was der Staat hat! 26 Jan 2006 08:42 #121539

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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In diesem Zeitungsausschnitt unserer Stadtzeitung stand die genaue Formulierung warum Deutschland dann pleite ist. Ich kann dies leider nicht mehr genau wiedergeben.

Auf jeden Fall sind dann die Schulden so hoch, das die Tilgung nicht mehr funktionieren würde wegen der hohen Zinsen oder so ähnlich.

Wer mehr Ahnung hat von der Materie der kann sich ja mal dazu äussern.


Schade ist nur das viele unserer lieben Mitmenschen das ganze Thema verharmlosen.

Keine schöne Vorstellung in 20 Jahren vielleicht mit einer Kerze und einem Teller Milchsuppe am Tisch zu sitzen.

Das grosse Problem wird darin bestehen, das der Deutsche schon früher viel zu viel gespart hat und zur Zeit davon noch lebt. Alles schön und gut. Aber was macht er wenn sein Sparbuch lehr ist, dann wird ihn die unvergängliche Wahrheit auf seinem Konto einholen.

Grüsse

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Sie gehen an das letzte Guthaben was der Staat hat! 26 Jan 2006 19:13 #121592

  • Kerstin
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Das Sparen ist eine zweischneidige Sache. Es hemmt schon die Wirtschaft, weil weniger Konsum ist. Andererseits, wenn das Geld bei der Bank ist, diese es als Kredit ausgibt und so wieder in den Wirtschaftskreislauf einbringt, fördert es wiederum. Und dann kommt da noch ein dritter Punkt, der in der Diskussion nicht bedacht oder bewußt totgeschwiegen wird: Die alten Leute horten Geld, weil sie wissen, wie teuer ein Heimplatz ist. Da schmelzen auch dicke Sparbücher schnell dahin, wenn man sich nicht mehr selber versorgen kann. Und da kann man es den Alten nicht verdenken, daß sie das Geld aus diesen Gründen beisammen halten wollen, damit zum Beispiel das Haus nicht verkauft werden muß, sondern den Kindern erhalten bleibt. Zieht sich das Siechtum dann lange hin, ist am Ende doch noch das Haus unter dem Hammer.

Andererseits: Die Wirtschaft hat, solange sie einigermaßen lief, auch auf Pferde gesetzt, die heute eher lahm sind und nicht beizeiten umgesattelt. Man denke nur mal darüber nach, wieviele Geschirrservices und Tafeltücher noch die Generation unsserer Mütter gehortet hat. Wenn man dann nachfragt, sind die zwar gekauft, dann aber kaum gebraucht worden. Die jüngere Generation denkt da eher praktisch, hat ein Service, das auch in Gebrauch ist, vielleicht noch eins für höhere Festivitäten und damit ist Schluß. Und auch nicht mehr für 24 Personden, weil soviele kriegt ja doch kaum einer im Wohnzimmer unter, sondern mietet dann einen Saal - mit Geschirr. Aber haben die Herren Teller- und-Tassen-Manager den Konsumwandel je bemerkt und darauf reagiert? Ne, die jammern nur, weil sie weniger loswerden. Auch für andere Produktgruppen bricht der Kundenkreis weg. Dauerwelle tragen nur noch Omas, die Friseure merken da einen deutlichen Umsatzeinbruch. Da könnte man so fortsetzen.

Ja, was passiert, wenn Deutschland bankrott ist? Ich benutze hier bewußt das Wort bankrott, denn es unterstellt im juristischen Sinne schon eine betrügerische Absicht, die mit der Zahlungsunfähigkeit einhergeht. Zu deutsch: Der Bankrott wurde bewußt herbeigeführt, weil sich da einer noch dran bereichern will, während die Gläubiger in die Röhre gucken. Unseren Politikern schwimmen dann gewiß nicht die Felle davon. Die werden ihre Schäfchen im Trockenen haben, soviel ist gewiß. Sollte es eine Inflation geben, wäre das die natürliche Reaktion auf die Lage. Schon die Euro-Inflation, die die Herren da oben immer noch hartnäckig abstreiten, ist ein Schritt in die Richtung.

Aber bedenkt auch: Wenn wir neu aufbauen wollen, muß erst vorher alles zusammenbrechen. Sonst geht das nicht.

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