Das Sparen ist eine zweischneidige Sache. Es hemmt schon die Wirtschaft, weil weniger Konsum ist. Andererseits, wenn das Geld bei der Bank ist, diese es als Kredit ausgibt und so wieder in den Wirtschaftskreislauf einbringt, fördert es wiederum. Und dann kommt da noch ein dritter Punkt, der in der Diskussion nicht bedacht oder bewußt totgeschwiegen wird: Die alten Leute horten Geld, weil sie wissen, wie teuer ein Heimplatz ist. Da schmelzen auch dicke Sparbücher schnell dahin, wenn man sich nicht mehr selber versorgen kann. Und da kann man es den Alten nicht verdenken, daß sie das Geld aus diesen Gründen beisammen halten wollen, damit zum Beispiel das Haus nicht verkauft werden muß, sondern den Kindern erhalten bleibt. Zieht sich das Siechtum dann lange hin, ist am Ende doch noch das Haus unter dem Hammer.
Andererseits: Die Wirtschaft hat, solange sie einigermaßen lief, auch auf Pferde gesetzt, die heute eher lahm sind und nicht beizeiten umgesattelt. Man denke nur mal darüber nach, wieviele Geschirrservices und Tafeltücher noch die Generation unsserer Mütter gehortet hat. Wenn man dann nachfragt, sind die zwar gekauft, dann aber kaum gebraucht worden. Die jüngere Generation denkt da eher praktisch, hat ein Service, das auch in Gebrauch ist, vielleicht noch eins für höhere Festivitäten und damit ist Schluß. Und auch nicht mehr für 24 Personden, weil soviele kriegt ja doch kaum einer im Wohnzimmer unter, sondern mietet dann einen Saal - mit Geschirr. Aber haben die Herren Teller- und-Tassen-Manager den Konsumwandel je bemerkt und darauf reagiert? Ne, die jammern nur, weil sie weniger loswerden. Auch für andere Produktgruppen bricht der Kundenkreis weg. Dauerwelle tragen nur noch Omas, die Friseure merken da einen deutlichen Umsatzeinbruch. Da könnte man so fortsetzen.
Ja, was passiert, wenn Deutschland bankrott ist? Ich benutze hier bewußt das Wort bankrott, denn es unterstellt im juristischen Sinne schon eine betrügerische Absicht, die mit der Zahlungsunfähigkeit einhergeht. Zu deutsch: Der Bankrott wurde bewußt herbeigeführt, weil sich da einer noch dran bereichern will, während die Gläubiger in die Röhre gucken. Unseren Politikern schwimmen dann gewiß nicht die Felle davon. Die werden ihre Schäfchen im Trockenen haben, soviel ist gewiß. Sollte es eine Inflation geben, wäre das die natürliche Reaktion auf die Lage. Schon die Euro-Inflation, die die Herren da oben immer noch hartnäckig abstreiten, ist ein Schritt in die Richtung.
Aber bedenkt auch: Wenn wir neu aufbauen wollen, muß erst vorher alles zusammenbrechen. Sonst geht das nicht.