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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 26 Jan 2006 07:09 #121535

  • Markus Brotschi
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Ist es zu fassen?

Deutschland hat es uns mit den Telekomaktie vorgemacht: Für die Kleinanleger war es ein riesiges Verlustgeschäft. Aber offenbar leidet unsere Schweizer Regierung unter extremem Gedächtinisschwund, denn sie will - wenige Jahre nach dem deutschen Flop - genau dasselbe mit der stolzen SwissCom machen. Chapeau vor so viel "Ideenreichtum" unserer Landesväter und politischen Vordenker!

Da will man also nun das Bundessilber verscherbeln. Die SwissCom, welche jahrelang Milliardenbeträge in die Bundeskasse schwemmte, soll verkauft werden. Ja, klar, und das ganze gleist man unter dem Deckmantel "Volksaktie" auf.

Ich frage mich nun ernsthaft, warum ich etwas kaufen soll, das mir schon gehört. Die Swisscom gehört dem Bund und dieser sind bekanntlich wir Schweizer Bürger. Leben wir neuerdings in Schildbürgia oder ist das ein schlechter Witz unserer mit Staatsgeldern besoldeten "auf die Pension wartenden Sitzkleber"?

Ich verliere den Eindruck nicht, dass diese ganzen Privatisierungsszenarien von ganz langer Hand vorbereitet wurden. Irgendwo im Hintergrund werden die Fäden gezogen - nur wo? Die einstige PTT (Post und Telekommunikationsbetriebe in einem Topf) wurden unter dem Vorwand der Entflechtung auseinadergerissen. Es enststanden Post und SwissCom. Diese zwei Teile waren in den letzten Jahren immer wieder Brocken, wo fleissig dran rumgemeisselt wurde. Der Post nimmt man die Aufträge - sprich Teile des Paketdienstes - weg. Heute diskutiert man schon über Teile des Briefgeschäftes. Auf Grund dieses Volumenschwundes muss man Poststellen schliessen und Dienstleistungen abbauen. Aber selbstverständlich ist heute jede Poststelle auch Handyverkaufsstelle, man kann Radiergummis, Grusskarten, Schreibwaren, Glückslose und all dergleichen kaufen. Vielleicht dereinst auch heissen Kebap? Wie wärs mit der Rückbesinnung aufs Kerngeschäft? Einfach nur Briefe und Pakete und Finanzdienstleistung - das aber mit 100% Herzblut? Doch das geht nicht mehr, das Parlament hat schon zuviel kaputt gemacht.

Und die Swisscom? Nun soll auch die verscherbelt werden? Aber klar doch... nehmt der Swisscom zusätzlich dann auch gleich die letzte Meile weg: Die Kupfer- und Glasfasernetze. Das Erstellen dieser technischen Infrastruktur hat ja damals schliesslich nichts gekostet.

Macht das alles, liebe Bundesräte, Parlamentarier und Möchtegernunternehmer. Aber wundert euch dann bitte nicht, wenn ihr eure Briefe und Pakete plötzlich vom Pizzakurier geliefert bekommt. Nun, halt einfach erst, wenn ihr die nächste Pizza bestellt - nur wegen den Briefen fährt man ja schliesslich nicht separat überall hin.
Und bitte - nicht aufregen, wenn euer Telefonanschluss fürs Ferienhaus dannzumal vielleicht erst 2 Jahre nach Bestellung realisiert werden kann. Denn die Formalitäten für den Anschluss könnten gut und gerne so viel Zeit in Anspruch nehmen. Baudienst koordinieren, Kaufverträge für die Leitung selber, Durchleitungsrechte, Kabelbeschaffung, Anschlussplatz in der Zentrale mieten......

Unsere funktionierende Infrastruktur wird durch HSG-Gedankengut kaputtgemacht und niemand wehrt sich ! Wann endlich stoppt jemand unsere Regierung?

Entnervte Grüsse

Kusi

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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 26 Jan 2006 14:02 #121559

  • Heinz
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Volle Zustimmung, Kusi.
Die "Heuschrecken" warten schon darauf, um über unsere Swisscom herfallen zu können. Einige davon sind im Moment ganz in meiner Nähe und machen sich dort ein paar schöne Tage.
LG Heinz

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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 26 Jan 2006 19:27 #121593

  • Kerstin
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Du hast recht in allen Punkten.

Wenn ich das Wort "Volksaktie" höre, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ich bin damals nicht drauf reingefallen und werde das auch in Zukunft nicht tun.

Und mit unserer Post sieht das so aus, daß sie aus Kostengründen die Filialen in den kleineren Städten schon fast alle geschlossen haben. Da gibt es dann, wenn man Glück hat, eine Postagentur in einem Laden. Der Ladeninhaber, der sich davon einen Profit versprochen hat, legt oft genug drauf, denn die Kosten sind höher als vorher absehbar war. Beispielsweise muß ja ein besonderer Tresor für Geld und einer für Briefmarken vorhanden sein, die Ladentüren sind eigentlich viel zu leicht aufzubrechen für die gelagerte Geldmenge und daher zahlt auch keine Versicherung, wenn eingebrochen wird.

Dazu kommt eine Software, die massenhaft Fehler hat und so manche Auszahlung als Einzahlung verbucht, so daß der Agenturinhaber den Fehlbetrag aus eigener Tasche drauf legen muß, obwohl er alles richtig verarbeitet hat. Oder die Software geht gar nicht, dann stauen sich die verärgerten Kunden. Regelmäßig wirbt aber die Post noch mit ihrem Postbankwesen und man hat mich schon mehrfach drauf angesprochen, daß ich ein Postkonto führen soll. Ich sage dann immer ganz offen: "Meine Geldangelegenheiten mache ich mit Bankern, nicht mit der ungelernten Aushilfe vom Schnapsladen, wo die ganze Gemeinde mithören kann. Außerdem gibt es ja kaum noch Poststellen, die werden immer weniger." Dann werden sie vielleicht wütend! Aber widersprechen können sie mir nicht, weil ich recht habe.

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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 03 Feb 2006 08:49 #121979

  • Markus Brotschi
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Salü Heinz

Was lese ich da heute? Ich glaube unsere Regierung nist nicht mehr zu retten. Mal hü mal hott. Mal rechts mal links. Ich sage dem strategieloses umherirren - es gibt kein anderes Wort. Ich bin absolut sprachlos.

Grüsse

Kusi

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Kehrtwende beim Service public

Die Swisscom soll nun doch nicht dazu verpflichtet werden, bis 2012 die Grundversorgung zu erbringen. Derartige Vorgaben seien unnötig, verlautet neuerdings aus dem Bundesrat.


Vor einer Woche hat der Bundesrat still und leise beschlossen, bei der Grundversorgung am bestehenden System festzuhalten. Demnach wird alle fünf Jahre entschieden, wer in der Schweiz den Service public erbringen muss. Bis 2007 ist es die Swisscom. Sie hatte sich bei der letzten Konzessionserteilung als einzige Firma für diesen Auftrag interessiert. Um dem Volk die Angst vor der Privatisierung zu nehmen, schlug der Bundesrat im Dezember vor, die Swisscom bis 2012 zur Erbringung der Grundversorgung zu verpflichten.

Davon will die Regierung neuerdings nichts mehr wissen, wie Recherchen des «Tages-Anzeigers» ergeben haben. Zwar hat Finanzminister Hans-Rudolf Merz seinen Kollegen letzte Woche beantragt, die Swisscom «im Sinne eines zusätzlichen Sicherheitsnetzes» für eine fünfjährige Übergangszeit mit der Grundversorgung zu betrauen, wie aus den damals - offenbar versehentlich - publizierten Begleitunterlagen hervorgeht. Mit diesem Vorschlag konnte er sich jedoch nicht durchsetzen, wie sein Pressesprecher Dieter Leutwyler gestern einräumen musste: «Der Bundesrat ist der Meinung, dass diese zusätzliche Sicherung nicht nötig ist.»

Private signalisieren Interesse
Diese Kehrtwende führt dazu, dass sich für die Konzessionsperiode 2008 bis 2012 neben der Swisscom auch andere Telecomanbieter um die Grundversorgung bewerben können. Vermutlich wird zwar erneut die Swisscom den Zuschlag erhalten, da sie in der Schweiz traditionell gut verwurzelt ist und sich dem Land speziell verpflichtet fühlt. Die private Konkurrenz signalisiert indes ebenfalls ihr Interesse. «Wir werden die Einreichung einer Offerte prüfen», sagt Sunrise-Sprecher Andreas Moser. Ähnlich tönt es bei Orange, dem in Lausanne domizilierten Unternehmen, das der France Télécom gehört. Vor einem definitiven Entscheid müsse allerdings im Detail geklärt sein, was die Konzession genau enthalte, erklärt Pressesprecherin Marie-Claude Debons.

Das ist in der Tat die zentrale Frage. Von den darin gemachten Auflagen hängt nämlich auch ab, ob sich die Chancen für die Privatisierung der Swisscom erhöhen - oder verschlechtern. Die heute geltende Konzession verpflichtet die Swisscom dazu, alle Siedlungsgebiete mit einem Telefonanschluss auszustatten. Zudem muss sie allen Häusern einen ISDN-Anschluss «oder etwas Gleichwertiges» anbieten. Die damit verbundenen Lasten trägt die Swisscom momentan noch allein, da sie in ihrer Offerte darauf verzichtet hatte, Investitionsbeiträge zu verlangen.

Gemäss Gesetz könnte die Konkurrenz zur Begleichung der ungedeckten Kosten herangezogen werden. Dies erklärt denn auch, weshalb Unternehmen wie Sunrise oder Orange das Erbringen der Grundversorgung für die Periode 2008 bis 2012 zumindest ins Auge fassen und nicht von vornherein ablehnen: Dank der Beiträge, die von der Konkurrenz zur Deckung der Sonderlasten verlangt werden können, muss der Service public für das damit beauftragte Unternehmen nicht zwingend zum Verlustgeschäft werden.

Schärfere Auflagen in der Konzession
An einer der nächsten Sitzungen wird der Bundesrat entscheiden, welche Angebote künftig zum Service public gehören werden. Vermutlich wird er die flächendeckende Versorgung mit Breitbanddiensten neu in die Konzession aufnehmen. Sonst können nicht alle Haushalte mit der technologischen Entwicklung Schritt halten. Zudem hilft ihm dies, in der Privatisierungsdebatte zu punkten: Je schärfer die Auflagen in der Konzession ausfallen, desto grösser sind die Chancen, den von den Privatisierungskritikern geschürten Ängsten vor einem Abbau des Service public wirksam begegnen zu können.

www.tagesanzeiger.ch

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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 07 Feb 2006 08:16 #122209

  • fabile
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... naja, die Swisscom ist im Service unfgeähr so lausig (ohne Privatisierung) wie die Cablecom (privat) geworden. Und die Post ? Die zockt bei den Gebühren gnadenlos ab. Die Postcard nehme ich gar nicht an im Hotel, da müsste ich ein Postkonto führen. Und gutgeschrieben wird nach Tagen ?

Sorry Leute, aber Staat muss nicht immer besser sein. Soo einfach geht's nun auch nicht.

Gruss Andreas

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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 07 Feb 2006 08:18 #122210

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richtig, und Post verkauft, PCs, Handys, Papeterie usw. und konkurrenziert mit Staatsgeldern (denn das rentiert nun auch nicht) die Privatwirtschaft. So nun bitte auch nicht.

Gruss Andreas

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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 07 Feb 2006 08:41 #122213

  • Markus Brotschi
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Hallo Andreas

Auch hier ist die Frage eine vielschichtige und viel tiefere. Wenn man lediglich diesen "Kioskverkauf" anguckt muss man Dir Recht geben und sagen: "Ja, stimmt, unsinnig". Und man kommt dann schnell auch zur Meinung, dass da mit Staatsgeldern (oder zumindest in den Räumen von Staatsorganisation) ein Verkauf stattfindet, der den örtlichen Papeteristen konkurrenziert.

Es stimmt natürlich schon, und mich nervt dieses "Kioskverhalten" der Post auch. Es wirkt billig und ist weiss Gott nicht das Kerngeschäft der Post. Doch so einfach ist es nicht.

Man muss sich die Frage stellen: "warum sucht sich die Post überhaupt andere Geschäftsfelder"? Anfangs verkaufte sie ja sogar Apple PC's, HP-Drucker usw. Damals arbeitete ich noch direkt in der IT und mich hat das extrem genervt.

Am besten fragt man für den Grund unsere Politiker. Jaja, das Postmonopol. Das böse böse Postmonopol musste ja fallen. Zuerst mit Paketen, demnächst Briefe bis 100g. Ich freu mich schon, wenn hier dann pro Tag 23 private Postdienstleister hochfahren und mir meine Post - verteilt über den ganzen 12-Stundentag EINZELN bringen. Das wird so weit gehen, dass ich Briefpost NICHT annehmen werde, welche NICHT über die Post verteilt wird. Da werde ich radikal sein. Schon jetzt fährt nämlich UPS von Zürich (!) hierher, um einen Gross-Brief mit einer Software-CD von Adobe abzuliefern. Ein paar Stunden später kommt DPD mit den Wetterstationen und zu guter Letzt noch DHL (welche mir übrigens regelmässig in die Blumenbeete fährt) mit Ware.

Die wirkliche alte ureigene Post verliert also immer mehr vom Umsatzkuchen zu Gunsten der sogenannten Privatisierung. Und sorry: Schick mal ein Paket mit den Privaten, da wird der Kunde gleich arm! Schöne neue Privatisierung sag ich dem. Die Post wird zum Kiosk und die Paketpreise der Privaten für KMU unbezahlbar.

@David: DAS ist für mich die Staatsdemontage in Reinkultur! Wenn man funktionierende Systeme mutwillig zerstört, und dabei dem Volk sagt: "Privat ist alles günstiger - und im Endeffekt wirds dann teurer!

P.S.: Preiskalkulation kann jeder auf den entsprechenden Seiten selber nachrechenen. Ich habs schon oft gemacht..... besser ists nie geworden.

Grüsse

Markus

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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 07 Feb 2006 10:44 #122215

  • Nicolas
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Hallo zusammen

Hab hier interessiert mitgelesen und finde eure Beiträge ganz gut. Nun möchte ich auch selber noch ein paar Worte dazu sagen, was ich da so denke und wie ich es empfinde.

Stichwort: S w i s s c o m.
Was hört man von dieser jedes Jahr? Genau, nämlich immer wieder das gleiche: Milliardengewinne und Stellen abbauen! Stellvertretend für viele News mal diese . Dass sie damit zur Verschärfung des ganzen volkswirtschaftlichen Umfeldes (Arbeitsmarkt etc.) beitragen und den Druck unnötig erhöhen, ist doch egal. Das gehört heute quasi zum guten Ton, das muss irgendwie so sein. Der Mensch hat eh wie eine Einheitsmaschine zu funktionieren, sonst hat er nichts auf den Arbeitsmarkt verloren.

Jedenfalls weiss ich, dass mir persönlich das eher unsympathisch ist. Ich finde ein solches Geschäftsgebaren nicht in Ordnung, und auch nicht schweizerisch.

Stichwort: P o s t.
Grundsätzlich finde ich die Post nach wie vor eine gute Sache. Auch Markus muss ich da recht geben, wenn er sich über die privaten Lieferdienste beschwert. Auch ich hab mich schon mit dem geschäftlichen Paket-Versand auseinandersetzen müssen. Kurzes Fazit: für Pakete ist es nach wie vor die Post, und wenn einmal nicht, dann kommt als Alternative nur noch die persönliche Lieferung bzw. Abholung in Frage.

Hoffe ich konnte die Diskussion etwas weiterbringen. ;)

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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 07 Feb 2006 15:56 #122229

  • Kerstin
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Hier in Deutschland ist das etwas anders.

Die Post ist seit Jahren eine AG und somit nicht mehr staatlich, sondern den Aktionären verpflichtet. Ich weiß nicht, ob der Staat auch Aktionär ist. Sie entlassen haufenweise Leute, obwohl der Rest die Arbeit kaum noch schaffen kann, der Service schwindet zusehends. Erst heute steht wieder in der Zeitung, daß weitere Filialen geschlossen werden sollen.

Dazu ists teurer als die privaten Zustelldienste. Außerdem sind die für Firmenkunden interessanter, weil die Post nicht mit Mehrwertsteuer arbeitet, die privaten schon.

Sicher, hier fahren im Dorf auch mehrere Paketdienste herum, was nicht sein müßte. Bei den Briefdiensten haben die sich aber die Gemeinden in Absprache und Verträgen aufgeteilt, so daß nur ein privater Zusteller unterwegs ist. Hier und da gibt es das schon, daß noch eine zweite Firma versucht, sich auf den Markt zu drängen, aber der besagte Markt gibt das gar nicht her, daß sich das dauerhaft lohnt. Bis jetzt ist es auch noch weit davon, daß die privaten Zustelldienste alle Funktionen der Post übernehmen können und wollen. Beispielsweise bedienen sie praktisch nur Firmenkunden als Absender, auch Behörden, Krankenkassen usw. nicht die Privatleute, die einen Gruß an die Oma schicken wollen. Dazu wäre eine gewaltige Logistik nötig, eigene Wertmarken, Briefkästen usw. Auch hier glaube ich nicht, daß sich das rechnen könnte, zumal ja immer mehr Leute ihre Nachrichten auch per E-Mail versenden. Auch einige andere Leistungen sind noch nicht möglich, postlagernde Sendungen z. B. oder Nachsendeaufträge. Was letzteres angeht, hat die gelbe Post das früher noch kostenlos erledigt, heute kostet das ganz schön Geld.

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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 07 Feb 2006 18:24 #122241

  • Markus Brotschi
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Die Privaten engagieren sich nur dort, wo es was abzusahnen gibt. Am besten eben die Pakete gleich Lastwagenweise bei den grossen Firmen oder Versandhäusern abholen. Die "mühsame Kleinarbeit" mit dem Einzelkunden, welcher seiner Oma ein Geburtstagspäckchen aufgeben will, überlässt man dann "grosszügigerweise" der althergedienten Post.

Das ist etwa so, wie wenn ein Wirt den Tisch erst auftischen würde, wenn ab 150 CHF gegessen wird.

Ganuso wird es mit der letzten Meile der Swisscom sein. Wartungsintensive Randgebiete, da reisst sich kein Schwein drum. Aber die Ballungszentren, da wird man sich drum reissen. Manmuss sich nur mal angucken, wo die Cablecom aktuell Ihre Netze hat/baut, dann ist man informiert.

Grüsse

Kusi

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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 08 Feb 2006 13:58 #122292

  • Kerstin
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Das ist grundsätzlich richtig, daß sich die Zustellungen in Städten eher lohnen als auf dem Land. Ich bin aber trotzdem auf den Dörfern unterwegs.

Aber unsere Post ist da keinen Deut besser. Die bauen ja auch ständig Service ab oder lassen ihn sich teuer bezahlen.

Das Zustellen mit den großen Entfernungen ist eine mühsame Sache. Manchmal fahre ich wegen einem Brief 12 km. Aber zugestellt wird er genauso zuverlässig wie bei der Post.

Wenn mein Kumpel, der als Kurierfahrer in Hamburg arbeitet, manchmal erzählt, wie bei ihm ein Tag aussieht, dann beneidet einer den anderen nicht. Das Zustellen an Privatadressen ist echt eine Plackerei, weil Hausnummern und Namenschilder fehlen, man viel Zeit mit Suchen vergeudet und dann am Ende doch keinen Antrifft, der das Päckchen entgegennimmt. Ich war letztens drei Mal bei einem Mann, der einfach die Tür nicht aufmachte, obwohl er da war. Der macht keinem die Tür auf, bei dem tickt es nicht richtig. Mit allen Nachbarn liegt er im Streit, keiner wollte das Päckchen für ihn annehmen. Ich habe es zurückgehen lassen nach Absprache mit dem Chef. Was soll ich denn machen? Da ist der Postbote genauso machtlos wie ich.

Ich will die Post hier nicht angreifen, meine eigenen Briefe transportiert sie weiterhin. Ich sehe nur den Vorteil, den sie hatte, mehr und mehr schwinden, weil sie eben eine meiner Meinung nach falsche Firmenpolitik betreibt. Man kann doch nicht die Filialen alle zumachen und erwarten, daß einem die Kunden in die nächste große Stadt nachlaufen, wo es noch eine Filiale gibt und man stundenlang in der Schlange anstehen muß. Im Frankenberger Postamt habe ich selber schon mal 35 Minuten in der Schlange gestanden, bis ich meine Briefmarken kaufen konnte. Ist das dann ein Wunder, wenn die Behörden und Firmenkunden den privaten Zustelldienst beauftragen, der die Briefe im Büro abholt und am Monatsende eine Sammelrechnung schreibt?

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Gibt es keine "Delete-Taste" für unsere Regierung? 08 Feb 2006 19:45 #122315

  • Nicolas
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ist das jetzt Mist, was ich im obigen Posting geschrieben habe?

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