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Deutschland vor dem Untergang ??? 13 Feb 2006 21:26 #122704

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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Entschuldigt diese Überschrift, aber als ich eben meinen berühmten Rundgang um den Block machte, kam mir dieser Gedanke wieder.

Wenn ich von dort wo ich wohne, auf eine der gegenüberliegenden Häuserzeilen schaue, dann sehe ich eigentlich nur Leute die mit ihren Geschäftslokalen sich selbst betrügen.

Stellen Leute ein, die zwar schlank sind und ein gutes Aussehen haben, aber wenig von der Materie verstehen. Leute, die kein so gutes Aussehen haben werden einfach seit Jahren auf die Strasse gesetzt. Ausserdem werden schlechte Sachen über Kunden erzählt, das bekommt man langsam immer mehr mit. Neulich arbeitete ich für einen derer. Ich sollte ihm einen Serienbrief an 600 verschiedene Interessenten schicken. Keiner dieser 600 Interessenten kam zu dieser Einladung in der es im Mailing ging. Ich wurde als schuldiger auserkoren. Was kann ich dafür wenn keiner kommt. Ich habe die Briefe mit den Adressen gedruckt, in das Briefkuvert gesteckt und mein Auftraggeber hat diese weggeschickt. Das der Brief vielleicht Scheisse war, darüber verliert man kein Wort. Ausserdem wurden die Briefe 24 Stunden vor dem eigentlichen Termin weggeschickt, dar es der Chef dieser Firma verschlafen hat die Adressen zu überbringen.

Neulich in meiner Freundesclique kam meine Selbstständigkeit zur Sprache. Ich wurde gefragt warum ich den nicht in den weisungsgebundenen Dienst zurückgehe. Die anderen hätten doch auch keinen Bock mehr was zu arbeiten, wieso ich überhaupt noch? Mir blieb der Bissen im Halse stecken.

Neulich treffe ich auf immer mehr Frauen, die mir entgegenwerfen, das man nur noch was mit Männern anfangen könne die gut verdienen. Ein neuerlicher Schlag ins Gesicht.

Wenn man sich die Fernsehlandschaft ansieht dann kann man auch nur noch stöhnen. Die reden das es Deutschland bald wirtschaftlich besser gehen wird, dar Firmen wieder ältere Mitarbeiter einstellen. Ich frage mich was dabei gut ist wenn 10.000 Leute eingestellt, werden dafür aber wieder die doppelte Anzahl entlassen.

Wenn ich meinen ehemaligen Lehrer spreche, und ihm meine Bedenken zum Anlass gebe, das es damals kurz vor 1933 eigentlich genauso war, wie heute, dann bekomme ich nur was erzählt von Bruttoinlands und Bruttosozialprodukt, das damals viel schlechter war. Um die eigentlichen Themen wird immer drumherumgeredet.

In zwei bis drei Jahren sind wir auch finanziell Pleite. Alles so Dinge die man irgendwie in den Medien verschweigen will.

Ich habe irgendwie das Gefühl das wir immer mehr das Schiff zum Sinken bringen. Ich möchte hier keinen angreifen, weder Frauen noch Männer, doch manche werden wohl verstehen über was ich hier rede.

Was sagt ihr dazu? Ich bin kein pessimistisch eingestellter Mensch, doch ich habe mich sehr viel mit der Vergangenheit und Geschichte beschäftigt, und Parallelen zur Zeit vor 1933 sind leider nicht wegzuleugnen. Selbst jemand der Geschichte bis zum Abwinken für sich selbst studiert kam zu dieser erschütternden Prognose.

Grüsse

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Deutschland vor dem Untergang ??? 14 Feb 2006 09:34 #122726

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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Schade das wieder keiner antwortet, obwohl ich es als wichtiges Problem sehe was da auf uns zukommen könnte.

Grüsse

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Deutschland vor dem Untergang ??? 14 Feb 2006 10:28 #122727

  • David(Goms, 1050m-1350m)
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Hallo Matthias,

wenn ich deine Zeilen so lese, könnte man meinen Deutschland sei kurz vor der definitiven Selbstauflösung. Ist es wirklich so gravierend?

Hier in der Schweiz wird oft in Medienberichten von ständig steigenden Arbeitslosenzahlen und stagnierendem Wirtschaftswachstum in Deutschland berichtet. Ebenfalls sind (soviel ich weiss) die Deutschen die grösste Einwanderungsgruppe in der Schweiz. Neulich stand in der NZZ:
"....
die Schweiz allein hat wohl mehr deutsche Kader angezogen, als die von Kanzler Schröder offerierte «Green Card» an Spezialisten insgesamt aus der Welt nach Deutschland brachte.
..."

Aber woher kommen diese Probleme? Deutschland ist doch Exportweltmeister und sollte von da her viele Trümpfe ausspielen können.

Die Parallelen zu 1933 würde ich dann doch nicht jetzt schon ziehen. Aber natürlich ist es nie zu früh, etwas gegen zukünftige Probleme zu unternehmen.

grüsse

David

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Deutschland vor dem Untergang ??? 14 Feb 2006 12:25 #122739

  • Kerstin
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Vieles sehe ich genauso.

Doch es gibt einen Unterschied zu 33: Damals war noch nicht der Schlankwahn Mode, da ging es wohl eher um Blond und Blauäugig.

Du hast recht, wenn du sagst, daß manche Chefs mehr Wert auf Aussehen ihrer Mitarbeiter legen als auf Sachkenntnis. Das habe ich selber schon sehr oft erlebt. Ich kriegte die Absage, obwohl ich viel von der Materie verstand, und eingestellt wurde ein doofes Luder mit tiefem Ausschnitt. So kann man eine Firma auch kaputtkriegen, denn nich alle Kunden geben sich mit einem Blick in den Ausschnitt zufrieden, wenn ihre Bestellung nicht ordentlich ausgeführt werden kann.

Und zum Thema Werbebriefe, da könnte ich Romane erzählen. Ich trage die Dinger ja aus. Da sidn immer einige nicht zustellbar, weil die Empfänger schon jahrelang woanders wohnen oder gar tot sind. Der Adressenhandel scheint noch zu florieren. Manche Firmen benutzen auch die Zustelldienste als Auffrischung ihrer Karte. Wenn die unzustellbaren Briefe zurückkommen, löschen sie vielleicht endlich mal die Adresse aus der Kartei. Am liebste wollen sie noch die neue Adresse wissen. Die erfahre ich aber meist nicht von dem Nachbarn oder Vermieter, den ich frage. Und wenn einer tot ist, weiß ich doch nicht ober er nach oben durfte oder in die Hölle mußte. Bei den zugestellten Briefen bewzeifele ich auch, daß da viel bei herauskommt. Neulich gab es Einladungen zu einem Casino-Besuch. Da wird wohl kaum einer von hier hinfahren, zumal die Empfänger auch nicht nur die begüterte Klasse war. Das war es eigentlich, was ich mit meinem Post neulich zum Ausdruck bringen wollte, wo es um die nervtötende Werbung geht.

Frauen sind auf reiche Männer aus, diese Erfahrung hast du gemacht. Meine Freundin, selbst Hartz-IV-Fall, hat jetzt einen schwerreichen Mann kennengelernt, der sie mit Geschenken überschütten will. Sie hat aber ein großes Problem damit, will sich nicht verpflichten und kaufen lassen. Sie hat mit vielen anderen schon versucht darüber zu reden, aber die haben alle gesagt: Was hast du denn, dann schick ihn doch zu mir, ich nehme das gern. Ich war der erste, mit dem sie reden konnte, weil ich dasselbe Hemmnis hätte. Ich hatte auch mal Bekanntschaft mit so einem, der es einfach nicht in seinen Kopf kriegte, daß ich nicht mal eben ein verlängertes Wochenende in Leipzig mit Konzertbesuch und teurem Hotel machen kann. Ich habe den sausen lassen, das war mir zu blöd, dem beizubringen, wie das leben für den größten Teil der Bevölkerung wirklich ist. Übrigens habe ich aber auch schon genug Bekanntschaftsanzeigen von Männern gesehen, die unbedingt eine Frau suchen, die selber gut verdient und ihnen zwar zu Willen ist, aber keine Verpflichtungen mit sich bringt. Eben Spaßgesellschaft bis in die kleinsten Zellen. Das Wort Dekadenz bedeutet Fäulnis. Und faul ist eben so manches im Staate, nicht nur ein Teil der Arbeitslosen - und ein Teil der Arbeitenden leistet ja auch nicht das, was man erwarten könnte, sonst wartet nur auf Feierabend und Wochenende.

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Deutschland vor dem Untergang ??? 14 Feb 2006 19:13 #122750

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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du musst hier leben, dann verstehst du es. Hier in Deutschland wird viel gelogen, viel mehr als du dir in der Schweiz vorstellen kannst.

Grüsse

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Deutschland vor dem Untergang ??? 14 Feb 2006 19:38 #122752

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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Ich glaube kaum, das das noch lange gut geht. Zuletzt besuchte ich ein Fischgeschäft das bereits seit 1898 besteht. Ich fragte, was mit dem Geschäft passiert wenn die beiden jetzigen Eigentümer in Rente gehen. Ich bekam, die blöde Antwort "Na dann können Sie es ja übernehmen". Das sollte soviel heissen, als ob der Sohn keine Lust hätte sich am Fisch die Hände schmutzig zu machen.

Eine 80 jährige Frau mit der Ich vorhin sprach bestätigte ebenfalls das die Häuserzeile die ich oben in meinem Posting erwähnte in den letzten 20 Jahren enorm abbaute.

Dunkle Geschäfte. Weniger Personal. Immer mehr Billig Jobs. Es macht bald keinen Spass mehr.

Ich würde gerne irgendwo anders hinziehen, nur die Mieten Leute, die sind so teuer, irre kann ich da nur sagen.

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Deutschland vor dem Untergang ??? 14 Feb 2006 22:01 #122757

  • Constantin
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Du hast mit vielem recht was Du schreibst. ich sehe es ähnlich, wenn auch in einigen Fällen nicht sooo schwarz wie Du.

Der Hauptunterschied zu 33 ist der enorme unterschied in der Großpolitischen Welt und der Gesellschaft Europas.

Aber das Gefühl mit dem Schiff hab ich ganz ganauso. Ich vergleiche es immer ein wenig mit der Titanic kurz nach dem Eisberg-zusammenprall: Das Schiff bekommt schon ganz leicht Schlagseite, der bug liegt schon ein wenig tiefer im Wasser-aber man will es nicht sehen und tut als sei alles in Ordnung..

Obwohl da eine leise, beständige Unruhe in einem ist dass irgendwas nicht stimmt.

Gruß aus Bonn

Constantin

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Deutschland vor dem Untergang ??? 15 Feb 2006 04:37 #122760

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So falsch liegst du gar nicht mit deiner Vermutung, doch ich bin immer noch der Meinung, dass die EU ein gehöriges Wort mit dafür verantwortlich ist. Was haben die schon alles eingeführt in Deutschland, wo viele nur mit Unverständnis den Kopf schütteln (bestes Beispiel das Bankgeheimnis wurde durch die EU Verfassung letztes Jahr aufgehoben).

Der neuste "q" von ihnen ist, dass die Weinfässer abgeschafft werden soll gegen Holzspähne im Wein. Soll erstens günstiger sein und zweitens aromatischer :rolleyes: Doch wenn du glaubst, dass das alles gewesen sei, neee denkste. Sie haben eine Vereinbarung mit den USA getroffen, dass es "aromatisierte" Weinsorten geben soll in naher Zukunft. X( X( X( X( X(

Es sind zwar viele Winzer dagegen, doch was bleibt ihnen am Ende übrig? Richtig, aufgrund der billigen Konkurrenz werden auch sie eines Tages dazu umsteigen. Wem haben wir das zu verdanken? Richtig, der EU. Ich bin weiterhin der Meinung, dass der größte Humbug von der EU kommt!

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Deutschland vor dem Untergang ??? 15 Feb 2006 13:43 #122770

  • Kerstin
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Solch ein Quatsch!

Sie kämen wohl kaum auf die Idee, die Wiskey-Fässer abzuschaffen, weil da Aroma und Farbe zu einem nicht unerheblichen Teil vom Holz kommt. Außerdem würden die Schotten sich das nicht gefallen lassen. Das geht nur mit den blöden Deutschen.

Ich für meinen Teil habe noch nie gehört, daß einer einen Holzspan im Wein hatte. Mag es wohl hin und wieder geben, kann man nicht ausschließen. Aber was sollen sie denn sonst nehmen? Seit es Cola fast nur noch in Plastikflaschen gibt, schmeckt das zeug auch nur noch nach Plastik. Wein in billigen Verpackungen gibt es ja schon, aber das läuft unter "Marke Pennerglück" oder "Parkbank-Courvet". Ich bin kein Weinkenner, würde schon nach einem Glas davon am Tisch einschlafen. Aber daß ein Wein in Plastik kein Aroma haben kann, ist doch wohl klar. So wie ich mal gehört habe, gehört das Reifen im Holzfaß zu einem guten Wein einfach dazu.

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Deutschland vor dem Untergang ??? 15 Feb 2006 13:59 #122771

  • Kerstin
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Das mit den Geschäften ist eigentlich überall so. Wo früher viele Fachgeschäfte waren, steht heute ein Laden neben dem anderen leer, hier und da sind Filialen von Billigketten, dazwischen sind dann Läden artfremd genutzt, als Versicherungsbüro usw. Dazu kommen dann Spielhöllen, Sex-Shops und anderer Schmuddelkram. So sehen die Innenstädte aus, während am Stadtrand große Verbrauchermärkte entstehen, die aber wieder nur mit Auto erreicht werden können. Alte Leute können selbst in Korbach kaum noch ihren Bedarf an Lebensmitteln decken, wenn sie kein Auto haben. Die kleinen Supermärkte in der Innenstadt sind bis auf einen verschwunden.

Schuld sind aber nicht allein die Geschäftsleute, sondern auch die Kunden, die alles immer billiger haben wollen, ein immer größeres Angebot verlangen, so daß die vorhandenen Läden einfach zu klein sind und durch neue Riesenmärkte ersetzt werden müssen, was aber nur am Stadtrand möglich ist. In den Dörfern gibt es auch kaum noch Geschäfte, und wenn, werden auch hier die jungen Leute die kaum übernehmen wollen und können. Diese kleinen Läden können nun mal nicht exististieren, wenn die Kunden ihren Großeinkauf woanders billig machen und nur mal den vergessenen Sahnebecher bei Tante Emma holen.

Ich habe eine Lehre im Einzelhandel gemacht, weil ich eine Einkaufslandschaft aus vielen, guten Fachgeschäften mit Qualitätswaren und sachkundiger Beratung gut fand und noch finde. Aber das ist einfach nirgendwo mehr zu finden. Im kleinen Sachsenhausen ging das bis vor ein paar Jahren noch, daß man fast alles kaufen konnte. Aber jetzt gibt es da auch kein Textilgeschäft mehr, der Schuhladen hat auch zugemacht, der Juwelier und Uhrmacher schon vor Jahren. Immerhin hat die Stadt es geschafft, wieder einen Metzger zu bekommen, der in Sachsenhausen eine Filiale betreibt. Es gab zwei Metzgereien früher. Der Inhaber der einen starb bei einem Unfall, der andere kaufte dessen Laden mit auf. Inwzwischen ist der aber auch pleite. Dies lag aber an schlechter Geschäftsführung, nicht an untreuen Kunden.

Wenn demnächst noch ein Lidl-Markt in Sachsenhausen aufmacht, den eigentlich keiner braucht, weil der Edeka groß und gut sortiert ist, geht im Gegenzug womöglich der Edeka-Markt ein. Aldi gibt es ja auch schon. Nur: Ist das Einkaufen in solchen unpersönlichen Märkten wirklich befriedigend? Für mich nicht. Und über Lidl mit den Lockvogelangeboten habe ich mich schon genug geärgert, da gehe ich nicht mehr hin. Das sind kriminelle Geschäftspraktiken, wenn sie Sachen anpreisen, die sie gar nicht haben. Sie sind auch schon oft genug deswegen vor Gericht gewesen, machen aber munter weiter so. Wenn ich dagegen bei Edeka etwas vom Sonderangebot haben will und es ist tatsächlich mal schon ausverkauft, bestellen sie es mir nach. Kein Problem. Ich hoffe, der Laden kann sich halten!

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