Ja, das ist immer so eine Sache, wenn drei Lehrer den selben Aufsatz bewerten, kommen drei verschiedene Noten dabei heraus.
Bei uns lief das damals immer so ab, daß die reichen Kinder absolut bevorzugt wurden. In dem Fall hat das Fernstudium sogar den Vorteill, daß die dich gar nicht kennen und deswegen keine solchen Kriterien zum Einsatz bringen können.
Sitzengeblieben bin ich auch mal, da waren bei mir aber auch alle Akkus komplett leer und tot. In der Wiederholungsrunde lief das dann viel besser, ich war auch viel lockerer und hatte dann eine super Klasse, wo kein Lehrer mit solchen Ungerechtigkeiten wie Reiche bevorzugen hätte ankommen können. Da wären wir aber allemann auf die Barrikaden gegangen, Reiche wie Arme. Das war ganz anders als die fürchterliche Klasse vorher. Ja, das Lernklima spielt eine große Rolle.
Ich kann dir nur raten, daß du es für dich selbst lernen willst, denn das ist die einzige wirksame Motivation. Wenn dein Verwandter meint, du hättest es vielleicht ungeschickt ausgedrückt, solltest du das, wenn möglich, mal eine zeitlang gegenlesen lassen, bevor du es abgibst. Eine unglückliche Ausdrucksweise kann einem sehr viel verderben, aber das wird einfach nicht im Unterricht trainiert. Das merke ich schon, wenn es um die Schulangelegenheiten meines Neffen im zweiten Schuljahr geht. Der hat einfach wenig Spaß an dem Fach Deutsch und meint, der Lehrer müßte schon verstehen, was er meint. Manchmal hat er auch die Aufgabenstellung nicht richtig gelesen und macht etwas anderes als verlangt ist. Deswegen gibt es auch jeden Tag Zoff, wenn meine Schwester seine Hausaufgaben kontrolliert und ihn alles noch mal neu machen lassen will. Wenn ich mit ihm Hausaufgaben mache, ist er viel friedlicher, da wird weder geschimpft noch geheult. Ich kann mich nun einmal viel besser in den kleinen Kerl einfühlen als meine Schwester und durch meine besseres Ausdrucksmöglichkeiten lernt er mehr. Ich habe da einfach andere Methoden und lasse ihn auch mal auflaufen, damit er selber merkt, wenn was falsch ist.