oder genau genommen zwei.
erstens: Die Regelauslegung. Seit die FIFA beschlossen hat dass die Regeln strenger geahndet werden müssen häufen sich die Spiele wo der Schiedsrichter die dominierende Person auf dem Feld sind. So sehr dass jeder Spielfluss manchmal völlig verloren geht. Die harte Regelauslegung führt zu interessanten, leider aber völlig unsportlichen Phänomenen, die ich in dieser Dimension noch nie gesehen habe; Spieler die genausogut zum Theater gehen könnten weil sie sich bei jeder kleinen Berührung theatralisch fallen lassen, sich vor Schmerz winden und lautstark eine Karte für den Gegner, einen Platzverweis oder einen Elfmeter fordern. Trainer die bewusst einzelne Vorbelastete gegnerische Spieler verstärkt decken lassen, in der hoffnung auf ein Foul und anschließendes Gelb-rot. Mittlerweile hat man den Eindruck dass nicht mehr die beste Mannschaft automatisch gewinnt, sondern die schlauste; die mit den besten Taktiken.
Warum das alles? Damit kommen wir zum zweiten Problem: Geld.
In dieser WM spielen mit ziemlicher Sicherheit die bislang größten Summen in der Geschichte der FIFA mit. Mannschaften die zig Millionen "wert" sind, nach jedem gewonnen Spiel astronomische Prämien bekommen, so hoch dass es Ottonormalbürger dabei schwindelig wird, und nebenbei dutzende Werbeverträge am laufen haben, die alle am sportlichen Erfolg im Turnier gekoppelt sind. Erfolg ist also Geld, sehr viel Geld - und für Geld tut man bekanntlich alles.
Sicherlich geht es bei einigen -vor allem den "kleineren" Teams bei dieser WM auch um die Ehre des Landes; bei den meisten Teams erscheint dies aber mittlerweile ziemlich zweitrangig zu sein.
Wie dies alles zugunsten des Sports eingedämmt werden kann? Es müsste ein weltweites "Abspecken" geben. Weg von den Millionen, die in dieses Mammut-marketing-Projekt gepumpt werden, und zurück zu den wahren Wurzeln des Fußballs. Aber das ist nur eine idealistische Hoffnung; die Entwicklung wird wohl nicht mehr umzukehren sein.
Leidtragende sind die Zuschauer und Fans, die so unfreiwillig zu Lemmingen dieser gigantischen Maschinerie gemacht werden. Schals, Fanposter, Trikots, Käppis, Maskottchen, ja sogar Lebensmittel und Kondome - alles ist mittlerweile auf die WM abgestimmt. Jede Firma versucht irgendwie einen Nutzen aus diesem Sportereignis zu ziehen, mit dem Ergebnis dass der Sport oft genug völlig in den Hintergrund tritt.
Ich ziehe den Hut vor jedem Fan, der sich mit Freunden zuhause trifft und ein Spiel einfach vor dem heimischen Fernseher verfolgt, und diesen in der Halbzeit und nach dem Spiel konsequent ausstellt - Sie sind diejenigen die sich diesem ganzen Marketingspektakel noch am ehesten entziehen, und den Sport in den Vordergrund stellen können.
Ich persönlich bin froh wenn diese WM vorbei ist, und hoffe dass die nächste EM in der Schweiz anders verlaufen wird. Aber das ist wohl auch recht idealistisch gedacht.
Gruß aus Augustin
Constantin
***EDIT***
Das hier meine ich:
Adidas erklärt sich zum WM-Gewinner
Mi 28 Jun, 14:29 Uhr
Adidas erklärt sich zum WM-Gewinner
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Berlin (dpa) - Der Sportartikel-Hersteller Adidas ist bei der Europameisterschaft 2008 offizieller Sponsor der Europäischen Fußball-Union UEFA. Das gaben Konzern-Chef Herbert Hainer und UEFA- Präsident Lennart Johansson in Berlin bekannt.
Das Unternehmen hatte bereits bei den EM-Turnieren 2000 und 2004 die UEFA unterstützt. Ferner wird Adidas von der kommenden Saison an bis 2009 sein Engagement in der Champions League ausweiten und nun bei allen Spielen der europäischen «Königsklasse» den offiziellen Ball stellen. Bisher hatte der Konzern aus Herzogenaurach nur im Endspiel das Spielgerät geliefert sowie die freiwilligen Helfer, Schiedsrichter und Offizielle ausgestattet.
Adidas zog zudem seine vorläufige Bilanz für die Weltmeisterschaft in Deutschland und erklärte sich elf Tage vor dem Finale zu einem der Sieger. «Kein Zweifel - Adidas ist der große Gewinner», sagte Hainer. Adidas ist bei der WM einer von 15 offiziellen Sponsoren des Weltverbandes (FIFA) und hatte schon vor Turnierbeginn neue Verträge mit der FIFA für die WM 2010 in Südafrika und 2014 unterzeichnet.
Laut Firmenangaben wird der Fußball-Umsatz in diesem Jahr um 30 Prozent auf weit über 1,2 Milliarden Euro steigen. Der offizielle Spielball «Teamgeist» wurde über 15 Millionen Mal verkauft. Das Vorgänger-Modell «Fevernova» ging 2002 nur sechs Millionen Mal über den Ladentisch. Das Trikot der deutschen Mannschaft wurde 1,5 Millionen Mal abgesetzt (2002: 250 000). Bei einem Titelgewinn des Klinsmann-Teams rechnet Hainer mit einem weiteren Anstieg. Insgesamt fanden 3 Millionen Jerseys der sechs bei der WM von Adidas ausgerüsteten Mannschaften Käufer. In Deutschland, Argentinien und Frankreich stehen drei Adidas-Vertreter im Viertelfinale.
Der Marktanteil in Europa stieg im ersten Quartal 2006 im Fußball-Bereich von 36 auf 37 Prozent und in Deutschland von 50 auf 51 Prozent. In den USA - Heimatmarkt des schärfsten Konkurrenten Nike - erlebte Adidas einen Rückgang von 48 auf 46 Prozent. Die Zahlen basieren auf Untersuchungen des unabhängigen Marktforschungsinstituts NPD in Großbritannien.
Das Unternehmen will 2007 trotz fehlender Großereignisse seinen Fußball-Umsatz auf über einer Milliarde Euro halten. 2008 strebt der Drei-Streifen-Konzern erneut einen Rekord an. Helfen soll dabei das Engagement bei der EURO 2008 in der Schweiz und Österreich. «Die EM wird in der ganzen Welt gesehen und ist deshalb wichtig für uns», betonte Hainer. Neben der EM wird der Sportartikel-Produzent auch bei weiteren wichtigen UEFA-Turnieren wie der U-21 Europameisterschaft (2007 und 2009) sowie der Europameisterschaft der Frauen 2009 präsent sein.
Quelle:
www.yahoo.de
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