Es ist zwar nur Blick, aber die Zahl lässt dennoch aufhorchen: 42% der Schweizer Bevölkerung wollen die Frauen wieder am Herd sehen. Weiter unten findet man auch mögliche Gründe. Naja, heute sollte man schon eine Bewerbung ohne Ortographiefehler hinkriegen, für manche ein unüberwindbares Hindernis.
Meine Persönliche Meinung noch dazu:
Ich finde, das beste wäre Aufteilung. Das bedeutet, sowohl Frauen als auch Männer "an den Herd". Bei mir daheim war damals noch die klassische Rollenverteilung: Vater Büro, Mutter Hausfrau. Einen Vater hatte ich als Kind eigentlich nicht, und das fand ich schade. Der war nämlich immer auf der Arbeit und nie daheim. Dafür ist die Mutter nachher - wenn die Kinder mal erwachsen und draussen sind - finanziell abhängig vom Vater, weil sie zu lange nicht mehr im Arbeitsleben war und keine Chance mehr hat. Ich finde deshalb die Forderung Frau an den Herd, Mann zur Arbeit zu einseitig und ungerecht - vor allem auch für die Kinder. Warum nicht aufteilen? Ich wäre für eine Rollenverteilung, in der beide Elternteile sowohl wirtschaftlich als auch erzieherisch aktiv wären. Die Kinder gehören dabei zu den Eltern, nicht in eine "Kinderkrippe" abliefern! Nur, ich sehe das Problem vor allem bei der Wirtschaft. Die Anforderungen sind da einfach oftmals: "Rackere dich gefälligst zu 150% ab oder geh auf die Strasse". Ich wünschte mir flexiblere Arbeitsmodelle, davon würden alle profitieren, Frau, Mann, Kinder. Aber von Ideen wie Job-Sharing und Teilzeitarbeit scheinen manche Arbeitgeber und Bevölkerungsteile der Schweiz noch gar nie gehört zu haben. Das beweist diese Forderung.
Blick Online, 30. August 2006:
«Frauen, zurück an den Herd!» Was sich wie eine Forderung von vorgestern anhört, ist noch heute aktuell.
42 Prozent der Schweizer Bevölkerung finden, Frauen sollten sich wieder mehr auf die Rolle als Ehefrau und Mutter besinnen. Das ergab eine wissenschaftliche Umfrage von Forschern der Uni Genf (gestern im BLICK).
In Zeiten, in denen Gleichberechtigung eine Selbstverständlichkeit zu sein scheint, eine böse Überraschung. «Dieses Ergebnis haben wir tatsächlich nicht erwartet», gibt Prof. Sandro Cattacin (43) zu, der die Studie leitete. Seine Erklärung: «Frauen sind auf dem Arbeitsmarkt zu Konkurrenten geworden, und die Gleichberechtigung stellt höhere Anforderungen an den Einzelnen als die traditionelle Rollenteilung. Als Reaktion darauf gibt es eine Flucht zu einem romantischen Weltbild.»
Besonders auffallend: Mehr Frauen (44%) als Männer (42%) sehnen sich nach Zuständen von gestern. Massive Unterschiede gibts in den Landesteilen: «Nur» 38% der Deutschschweizer denken so, aber 62% der Tessiner und 55% der sonst eher weltoffenen Romands. Von den Jungen stimmen allerdings nur 28% zu.
Grüsse
Nicolas