Absolut bescheuerte Patt-Situation meiner Meinung nach. Wie soll es - egal von welcher Seite aus gesehen - so zu einer vernünftigen, sprich stabilen Regierung kommen? In Berlin haben wir innerhalb der Großen Koalition schon Gezerre genug, da brauchen wir das nicht auch noch auf Landesebene. Aber gut, gewählt ist gewählt. Mal schauen, was daraus wird. Wenn jeder das einhielte, was er vor der Wahl bezüglich Bündnissen oder Duldungen gesagt hat, könnte es zu keiner Regierungsbildung kommen. Schwarz-gelb und rot-grün sind beide rein rechnerisch nicht möglich, Große Koalition, Ampel, rot-rot-grün oder rot-grün durch Duldung auch nicht wegen vehementen vorherigen Ausschließens. Die Jamaika-Variante hat zwar vorher keiner explizit ausgeschlossen, aber darüber hat sich, denke ich, zuvor einfach niemand Gedanken gemacht. Allein schon wegen der "freundschaftlichen Verbundenheit" von Koch und Al Wazir. Also ebenfalls unmöglich...
Ich persönlich bin strikt gegen eine Minderheitsregierung oder gar ein Bündnis mit den hessischen Linken. Alles andere muss sich ergeben. Und wenn es am Ende auf Neuwahlen hinausliefe.
Mein Tipp, wie es läuft, sortiert nach geschätzter Wahrscheinlichkeit:
1. rot-grüne Minderheitsregierung mit Duldung durch die Linken (oder auch durch FDP-Stimmen)
2. Große Koalition (Natürlich ohne Koch und Ypsilanti. Die Chance für Walter, Ypsilanti von Platz 1 zu drängen. Für die CDU tippe ich auf Bouffier. Koch werden sie irgendwo in Berlin unterbringen, vielleicht geht er auch in die Wirtschaft.)
3. keine Einigung, Koch weiter geschäftsführend, früher oder später Neuwahlen
4. rot-rot-grün
5. rot-gelb-grün (Aus FDP-Sicht kurzsichtig, weil sie bei der nächsten Wahl dann mit hohen Stimmenverlusten rechnen müsste)
Meines Erachtens ausgeschlossen sind schwarz-gelb-grün, schwarz-gelb mit Duldung oder gar schwarz-gelb-Linke.
Grüße
Christian
P.S.: Vor der Hamburg-Wahl werden m. E. ohnehin keine Einigungen getroffen werden.