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Energiezukunft im Süden... 29 Nov 2008 10:20 #154876

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10 vor 10 brachte interessante Beiträge über alternative Energien, die ich aber nur teilweise sehen konnte.

Interessant auch die Sache mit den Algen, 50x effizienter als Raps...

Klima hin oder her, die explodierende Energienachfrage wird dazu führen, dass wir Energie nicht irgendwo rauspumpen können, sondern produzieren müssen.

Und da liegt die Zukunt wohl in den Wüsten: Genügend Platz für Sonnenkraftwerke, Algenkraftwerkde etc. und genügend Sonne, keine oder wenig Menschen. Wir bleiben wohl abhängig. Gute Nachricht: In einer Art Arbeitstielung können wir im Norden für die Nahrung zuständig sein, die Menschen im Süden für die Energie. Gegenseitige Arbeitsteilung vermindert das Risiko von Extremismus. Algendiesel aus dem Süden und Weizen aus dem Norden.

Gruss Andreas

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Energiezukunft im Süden... 01 Dez 2008 08:25 #154897

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Die Serie ist hier noch zu finden:

http://www.sf.tv/sf1/10vor10/archiv.php?month=11&year=2008

Vom 24.11. bis 28.11. immer am Ende der Sedung (Energie-Serie).

Übrigens hat gestern nach den Städten Basel und Genf auch die Stadt Zürich den Ausstieg aus der Atomenergieversorgung beschlossen. Ich frage mich langsam schon, wer den Atomstrom der neuen AKW's überhaupt noch braucht...

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Energiezukunft im Süden... 02 Dez 2008 17:25 #154925

  • fabile
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Da muss mich leicht grölen. Die Zürcher wollen ihren Energieverbrauch dritteln, jawohl um 67 % senken. Tja Zwingli stand nicht für Lebensfreude. Eine 2000 Wattgesellschaft geht wohl nur mit einer Energiepolizei: Notebooks max 1 h laufen lassen, Sonnenkollektoren auf dem Grossmünster und in der Altstadt (Tja, wenn ich das erleben kann). Passivhäuser im Niederdorf usw. usw. Grossspurige, hochgesteckte, supermoralische Ziele scheinen ja in zu sein, die die das beschliessen, werden sie nicht erleben müssen. Ich kann da nur sagen: Politik wird immer dümmer!

Und was machen die St. Galler: Die beteiligen sich an geplanten deuten Kohledraftwerke. Echt toll. Damit man beim heizen mit einer Wärmepumpe ein noch besseres Gewissen hat.

Dazu auch ein bissiger Artikel in der Weltwoche.

Danke für den Link.
Die Zukunft liegt halt doch im Süden.

Mir gefällt die folgende Vision: Mit Windrädli oder Solarthermik entsalzen wir Meerwasser und produzieren Strom. Mit dem Abwasser produzieren wir Oel oder Biomasse (Gas).

Und wer hat die richtige Lage dazu (ohne politische Risiken): Die USA und Mexiko.

Wäre es besser gewesen, die Billionen in den Ressourcen-Umbau zu stecken, die Banken pleite gehen zu lassen und Banken neu zu gründen (à la Swiss...) ?? Meine Mutter sagt immer: Schiesse nie gutes Geld schelchtem Geld nach. Nebenbei hätten sie die Autoindustrie auf Solarbau umstellen können.....

Gruss Andreas

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Energiezukunft im Süden... 03 Dez 2008 21:06 #154944

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hi andreas

also erstmal eins: was ist nun besser: die kohle der kohle nachzuschmeissen oder hochgesteckte ziele haben oder einfach nur gar nix tun? so gesehen finde ich das, was die zürcher tun, schon mal das beste. denn die meisten leute sind derart bequem, dass sie sich nicht vom fleck bewegen. da muss schon mehr sein. das, was die zürcher nun gemacht haben, könnte man auch als startschuss anschauen. klar, die politik hat schon viel gesagt und danach nicht gehalten. aber der gute wille scheint zumindest beim volk vorhanden zu sein, sonst hätten sie dazu nicht ja gesagt. wieso du das nun derart verhöhnst ist mir etwas schleierhaft. nun würde es an den bürgern liegen, dafür zu sorgen, dass die politik auch umgesetzt wird!! wenn alle nur darüber lachen und sich dann nicht dafür einsetzen, dass auch umgesetzt wird, dann kommt man nicht weiter!

noch zu den st.gallern: wo hast du das gelesen, dass wir die kohle in kohlekraftwerke investieren wollen? davon habe ich noch nix gehört! quelle? wir st.galler sind nämlich in sachen energieförderung sowieso hinter dem mond. da wird zusammengestrichen und gespart was das zeug hält. da muss man der grossen partei danken, die sich nur steuerersparnisse auf die fahne schreibt und dafür das hirn ausschaltet und nur auf die eigene nasenspitze schaut!

übrigens: heute wurde ein artikel im st.galler tagblatt publiziert, dass man in st.gallen ein geothermiekraftwerk bauen will, welches 50% der wärme für die ganze stadt produzieren soll. also eigentlich nix anderes, als in basel angefangen wurde. dafür sollen 120 mio. aufgewendet werden. die fossilen energiekosten der stadt st.gallen laufen pro jahr auf 150 mio. so gesehen wäre es also vertretbar, was die da vorhaben. Ach ja: Man könnte nun auch so laut schimpfen und lachen, dass man in st.gallen ja nicht versuchen muss, was in basel zumindest vorerst gescheitert ist. aber ich habe den glauben an so eine technologie und hoffe, dass es klappt.

Quelle: http://www.tagblatt.ch/aktuell/st.gallen/tb-sg/Tief-unten-brodelt-s-St-Gallen-will-mit-heissem-Wasser-heizen;art140,1219635

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Energiezukunft im Süden... 04 Dez 2008 08:31 #154953

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Hier der Text aus der AZ:

Der lange Weg zum Atomausstieg


Stadt Zürich Erdwärme-Projekt beim Triemli spielt für die Energiewende eine grosse Rolle


Das Ziel ist vom Volk beschlossen: Die Stadt Zürich peilt den Atomausstieg und die 2000-Watt-Gesellschaft an. Der Weg zum Ziel ist allerdings noch mit einigen Fragezeichen versehen.

MATTHIAS SCHARRER

Ein Loch im Triemli-Quartier soll Aufschluss geben über die Energiezukunft Zürichs. Gut drei Kilometer unter der Erdoberfläche hofft das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) auf nutzbare Erdwärme (Geothermie) zu stossen. Noch dieses Jahr will die Stadt die dazu nötige Bohranlage bestellen. In einem Jahr soll dann gebohrt werden, um das Triemli-Spital und einige Liegenschaften der Umgebung ab 2010 mit Erdwärme zu versorgen. Für das Projekt hat der Stadtrat dem Gemeinderat einen Kredit von knapp 20 Millionen Franken beantragt. Voraussichtlich am 17. Dezember kommt die Vorlage vor das Stadtparlament.

Wasserkraft weitgehend ausgereizt

Vom Erfolg des Vorhabens hängt viel ab. Denn bis 2050 will die Stadt Zürich ihre Beteiligungen an Kernkraftwerken sukzessive auslaufen lassen und zur 2000-Watt-Gesellschaft werden. Ambitiöse Ziele, auf die sich 76,4 Prozent der Stadtzürcher Stimmbürger vergangenen Sonntag festlegten.

Heute stammt rund die Hälfte des EWZ-Stroms aus den Kernkraftwerken Gösgen, Leibstadt, Bugey und Cattenom. Die andere Hälfte beruht auf Wasserkraft. Der Anteil weiterer Energiequellen ist noch verschwindend klein.

Die Stadt Zürich baut bei den bestehenden Anlagen weiterhin auf die Wasserkraft. Diverse Wasserkraft-Konzessionen werden in einem ähnlichen Zeitraum wie das Ende der Beteiligung an den Kernkraftwerken auslaufen. «Die Stadt Zürich setzt alles daran, diese zu verlängern», sagt Renata Huber, Sprecherin des städtischen Departements der Industriellen Betriebe.

Bei der Wasserkraft leistete das EWZ vor rund 100 Jahren viel Pionierarbeit. Doch Huber macht deutlich: «Wir werden bei der Verlängerung der Konzessionen mehr Konkurrenz haben als vor 100 Jahren.» Die Stadt Zürich gleise aber auch Projekte für Neubauten von kleinen Wasserkraftwerke auf wie jenes, das am Nandrò-Bach bei Savognin bis 2011 für gut 13 Millionen Franken entstehen soll.

Im Klartext: Das Potenzial an Wasserkraft ist weitgehend ausgereizt. Die vom EWZ entworfenen Szenarien setzen für den Atomausstieg denn auch vorwiegend auf Geothermie und Windenergie, erklärt Huber. «Geothermie wäre optimal, da sie vor Ort vorhanden und kontinuierlich verfügbar ist.»

Plan B ohne Erdwärme

Sollte sich die Erdwärme bewähren, könnte sie laut EWZ-Szenario in gut 30 Jahren knapp die Hälfte des heute durch Kernenergie abgedeckten Energieanteils gewährleisten. Widerstand gegen die Probebohrung beim Triemli hat sich nach Hubers Wissen bis jetzt nicht formiert.

Die Geothermie erlitt in der Schweiz einen schweren Rückschlag, als Erdwärme-Bohrungen in 5000 Meter Tiefe in Basel die Erde beben liessen. Vertreter der Stadt Zürich betonten denn auch bei jeder Gelegenheit, das Basler und das Zürcher Geothermie-Projekt seien nicht zu vergleichen. Zum einen wegen der unterschiedlichen Bohrtiefe. Zum anderen, da in ganz andere Gesteinsschichten vorgedrungen werde.

Doch es existiert auch ein Plan B ohne Erdwärme. Dabei spielt die Windenergie gemäss Huber die Hauptrolle. Auch hier ist ein konkretes Vorhaben aufgegleist: Voraussichtlich am 17. Dezember entscheidet der Zürcher Gemeinderat über einen 100-Millionen-Kredit für die Förderung der Windenergie. Verwendet werden soll das Geld entweder für den Bau eigener Anlagen, etwa im Neuenburger Jura, oder für die Beteiligung an respektive Lieferverträge mit bestehenden Windkraftwerken im In- und Ausland. Die zuständige Gemeinderats-Kommission hat sich für den Kredit ausgesprochen. Das letzte Wort hat das Volk.

Jährlich 100 Millionen Franken

Huber betont, dass zum Erreichen der Stadtzürcher Energieziele auch die Verbesserung der Energieeffizienz und das Energiesparen gehören und vom EWZ mit entsprechenden Anreizen gefördert werden. So hätten Kunden wie das Lakeside-Casino, die Masoala-Halle im Zoo, die Fraumünster-Post und das Hyatt-Hotel sich ihre Anlagen vom EWZ energieeffizient einstellen lassen. Laut einer Medienmitteilung der Stadt konnte das EWZ bereits für 43 Prozent der an Geschäftskunden abgesetzten Energiemenge einen Energieeffizienz-Bonus ausrichten.

Das Ziel einer Stadt, deren Einwohner durchschnittlich maximal 2000 Watt pro Jahr verbrauchen, liegt allerdings noch in weiter Ferne: Derzeit ist Zürich eine 6000-Watt-Gesellschaft. Und zur Sicherung der städtischen Stromproduktion sind laut dem zuständigen Stadtrat Andres Türler für die nächsten 50 Jahre jährlich Investitionen von über 100 Millionen Franken nötig. Das EWZ sei in der Lage, das nötige Geld aus eigenen Mitteln bereitzustellen.





Aargauer Zeitung | Ausgabe vom 04.12.2008

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Energiezukunft im Süden... 04 Dez 2008 08:33 #154954

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Hi Mickey

Hier mal ein Link: http://www.tagblatt.ch/aktuell/ostschweiz/tb-os/WWF-und-Gruene-gegen-Kohlestrom-in-Rapperswil;art138,1216840

Der CEO vom EW-RJ meinte, wem's nicht passt kann ja Oeko-Strom posten!

Die Strombarone benehmen sich langsam so arrogant wie Ospel und Co.

Hier ein Link zur 2000 Watt Gesellschaft (eine schon ältere Geschichte):

http://www.novatlantis.ch/index.php?id=5

Frage: Haben (im Moment) unrealistische Visionen was in der Verfassung zu suchen ? Das hat nichts mit verhöhnen zu tun. Ich bin der Ueberzeugung, dass 90% der Stimmenden gar nicht wissen, was die 2000 Watt Gesellschaft bedeutet (ich hab den Abstimmungstext leider nicht).

Warum nicht? Hier ein Versuch zur Erklärung

Bei der 2000 Watt Gesellschaft handelt es sich um den Gesamtenergieverbrauch der Menschen aus:

Wohnen
Verkehr (Auto, Flug, OEV)
Konsum (Nahrungsmittel, Graue Energie)

Man muss den Bedarf dritteln, d.h. 2/3 einsparen.

In etwa braucht man je 1/3 für wohnen, 1/3 für Mobilität und 1/3 für den Konsum (stark vereinfacht).

Beim Wohnen mag das mögich sein, nur muss man den Energieverbrauch runterschrauben, ein pahr Solarpanels auf's Dach helfen da nicht. Einen Einfluss auf die diversen Stromfresser hat man nicht, da hilft nur eines: Immer wieder ein- und ausstecken, Temperatur runter und den Konsum einschränken.

Vekehr: Da können wir noch so lange mit 99co2 pro km Autos rumfahren, da heisst es dann: runter mit der Moblität: Weniger pendeln, weniger Freizeitrumfräserei. Weniger fliegen.

Industrie: Die Graue Energie ist nicht zu unterschätzen: d.h. weg von der Konsumgesellschaft und Billigware aus China, Orangensaft und Ananas aus Brasilien.

Zürich ist viel zu klein, um auf strukturelle Probleme wie Produktion und Mobilität einzugehen. Und wie will man das messen? Bei der Methodik
sehe ich riesige ????

Zürich als Wirtschaftszentrum der Schweiz, wie soll das gehen? Will man den Geschäftsmann im Hotel verbieten, die Klimaanlage anzustellen oder den Lift zu benützen. Darf der Filet aus USA essen und Wein aus USA trinken und der Zürcher nicht? Zürich ist der Motor unseres Wohlstands (jawoll der auf Co2 gebaut ist, das ist mir bewusst. Ohne Energie in Unmassen, wäre unser Leben gar nicht möglich).

Tschuldigung, das ist typischer rot-grüner Zwingli-scheiss gapaart mit dem typischen Zürichr Grössenwahn: Den Bürger bevormunden bis zum geht nicht mehr. Zürich ist viel zu klein, um so was alleine durchzuziehen. Da bräuchte es einen Grossverbund der willigen: USA, Europa z.B. Die könnten die Wirtschaft eiskalt zur Effizienz verdammen, wenn sie wollen.

Die 2000 Watt Gesellschaft wird erst kommen, wenn die Energiepreise endgültig explodieren, weil der Bedarf grösser ist, als das Angebot und das Klima ein Niveau erreicht hat, wo der dümmste Skeptiker gemerkt hat, das das aktuelle Klima aus den Fugen geraten ist. Quasi 5 nach 12. So ist der Mensch halt.

Etwas mehr Pragmatismus hätte ich den Zürchern und der FDP (liberale: haha) schon zugetraut.

Und schöne Ziele bis 2050 finde ich sowieso unehrlich. Der liebe Elmar wird's nicht umsezten müssen und die dies verbrochen haben auch nicht.

Kopfschüttel und ST. Gallen investiert in Steinkohlenstrom. Nochmals kopfschüttel.

Ehrlich gesagt: Zum Glauben gehe ich in die Kirche.
Was aus Grössenwahn rauskommen kann, sieht man jetzt schön. Ich glaube eher an die keineren Brötchen. Soll man doch erst einmal die Kyoto Ziele erreichen. Die Energieefflizienz um den Faktor 5 bis 2050 zu steigern finde ich utopisch. So was gehöhrt nicht in die Verfassung.

Es sprach ein knochentrockener Realist.

Gruss Andreas

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Energiezukunft im Süden... 05 Dez 2008 08:57 #154980

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Wüstenstrom für Europa

DESERTEC Ein kühnes Konzept will in Nordafrika mit Solarkraftwerken Strom produzieren und via Höchstspannungsleitungen nach Europa bringen.

BEAT STAUFFER (AZ 5.12.08 )

Die Idee, die in den Wüsten der Erde einfallende Sonnenenergie zu nutzen und auf solche Weise die Energieprobleme ein für alle Mal zu lösen, ist nicht neu. Bereits Anfang der 1980er- Jahre wurden Szenarien entwickelt, in den Wüsten mittels Elektrolyse Wasserstoff zu gewinnen und diesen in Rohrleitungen oder Tankschiffen nach Europa zu transportieren. Die billig verfügbaren fossilen Brennstoffe machten solchen Visionen aber schon bald den Garaus. Erst in den letzten Jahren, im Zuge der Rohstoffverknappung und der globalen Klimaerwärmung, sind neue Ideen entwickelt worden, das Energiepotenzial der Wüsten zu nutzen. Wenn nicht alles täuscht, bestehen heute weit bessere Chancen für eine Verwirklichung der ehrgeizigen Pläne als je zuvor. Gewisse Fachleute sind überzeugt, dass bereits in 15 Jahren der erste Solarstrom aus Nordafrika nach Europa fliessen wird.

DESERTEC HEISST das Zauberwort beziehungsweise das Konzept; entwickelt wurde es von einer Initiative mit dem Namen «Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation» (Trec), hinter der renommierte Institutionen wie der Club of Rome und der Hamburger Klimaschutz-Fonds stehen. Die schier unerschöpfliche Sonnen- und Windenergie in den Ländern am Südrand des Mittelmeers soll mittels eines neu zu errichtenden Hochspannungsnetzes in die grossen Ballungsräume Europas geleitet werden. Gleichzeitig sollen auch in Europa erneuerbare Energiequellen stark gefördert werden. Auf solche Weise würde nicht nur ein internationales Verbundnetz von Produzenten erneuerbarer Energie entstehen, sondern auch eine Energie-Technologie-Partnerschaft zwischen Europa und den Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens.

Dies alles mutet noch utopisch an. Doch Gerhard Knies, Physiker und Geschäftsführer von Desertec, wird nicht müde zu betonen, dass das Konzept auf solider wissenschaftlicher Grundlage beruht. «Wir setzen heute auf solarthermische Kraftwerke, welche die Sonnenenergie mit grossen Spiegeln bündeln und damit Wasser erhitzen», erklärt Knies. Der Wasserdampf betreibt in der Folge eine konventionelle Turbine, welche Strom erzeugt. «Derartige solarthermische Kraftwerke sind mittlerweile gut erprobt und funktionieren einwandfrei», so Knies. Ausserdem lässt sich der Wirkungsgrad der Sonnenenergienutzung markant von rund 35 Prozent auf 80 Prozent steigern, wenn die Abwärme der Kraftwerke zusätzlich für die Entsalzung von Meerwasser genutzt wird.

Ebenfalls für das Konzept Desertec spricht, dass in den letzten Jahren entwickelte Verfahren es ermöglichen, elektrische Energie als Gleichstrom bei sehr hohen Spannungen über grosse Distanzen zu transportieren. Dadurch sinken die Übertragungsverluste auf rund 3 Prozent pro 1000 Kilometer. Solche Höchstspannungsleitungen sind unter anderem von ABB entwickelt worden; in China befindet sich zurzeit eine mehr als 2000 Kilometer lange 800-Kilovolt-Gleichstromleitung im Bau.

DASS DAS DESERTEC-KONZEPT heute technisch machbar ist, anerkennen auch Vertreter der Stromwirtschaft, so etwa Niklaus Zepf, Leiter von Corporate Development, Strategie und Technologiemanagement der Axpo. Umstrittener ist die Frage der Wirtschaftlichkeit des in den Wüsten Nordafrikas produzierten Stroms. Gemäss den Berechnungen von Knies kommt die Menge Solardampf, die der mit einem Barrel Öl erzeugten Menge entspricht, je nach Standort auf 60 bis 90 Euro zu stehen. «Diese Kosten lassen sich durch Massenproduktion solarthermischer Kraftwerke in Zukunft auf rund 30 Euro senken», erklärt Knies. Ausser Frage steht aber, dass Milliardeninvestitionen nötig wären, um mehrere grosse solarthermische Kraftwerke in Nordafrika sowie ein transmediterranes Verbundnetz von Höchstspannungsleitungen aufzubauen.

Klar ist auch, dass für ein solch gewaltiges Projekt stabile politische Rahmenbedingungen unabdingbar sind. Für Knies könnte die neue Mittelmeerunion derartige Bedingungen schaffen. Weitaus skeptischer beurteilt dies Niklaus Zepf: «Die politische Machbarkeit scheint mir extrem fraglich.» Allein schon alle 27 alten und neuen EU-Länder und zusätzlich auch noch die arabischen Länder in ein «gemeinsames Boot» zu bringen, erachtet Zepf als äusserst schwierig. Zepf vertritt zudem die Auffassung, dass das System erst wirklich funktionieren könne, wenn die kostspieligen Höchstspannungsleitungen gebaut worden seien. Das bedeute, dass zuerst einmal während Jahren oder Jahrzehnten riesige Investitionen getätigt werden müssten, bevor überhaupt Strom nach Europa fliessen könne. Aus all diesen Gründen erachtet Zepf das Desertec-Konzept zumindest kurz- oder mittelfristig als unrealistisch.

ANDERS DIE EINSCHäTZUNG des Basler Energiefachmanns und Nationalrats Rudolf Rechsteiner: Es seien bereits mehrere konkrete Projekte realisiert worden, die der Idee einer Energie-Technologie-Partnerschaft entsprächen. So erhielten in Tunesien errichtete Windturbinen von Italien schon heute dieselbe Einspeisevergütung wie solche auf italienischem Boden. «Solange der Ölpreis nicht unter 50 Dollar fällt, sind derartige Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien rentabel», sagt Rechsteiner. Ein internationales Verbundnetz von Produzenten erneuerbarer Energie wird nach Ansicht Rechsteiners zudem «organisch wachsen». Das Argument, dass zuerst gigantische Investitionen getätigt werden müssten, mag Rechsteiner nicht gelten lassen. Dafür wirft er der Axpo vor, im Gegensatz zu anderen grossen Energielieferanten «keinen Rappen in grosse Windfarmen zu investieren».


Diese Idee ist das Eine, ruft aber sicher auch Terr or isten auf den Plan, welch ein leichtes Ziel diese Leitungen zu kappen!

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Energiezukunft im Süden... 05 Dez 2008 16:37 #154987

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Hier der Text aus der AZ:

Huber betont, dass zum Erreichen der Stadtzürcher Energieziele auch die Verbesserung der Energieeffizienz und das Energiesparen gehören und vom EWZ mit entsprechenden Anreizen gefördert werden.

Aargauer Zeitung | Ausgabe vom 04.12.2008


???

Was heisst da auch. Es müsste heissen, dass Energieeffizienz und Sparen zum Hauptziel werden muss, wenn man den Energiebedard dritteln möchte.

Wissen die Zürcher, über was sie abgestimmt haben. Die Dimensionen dürften kaum ganz klar sein.

Wurzelgemüsse statt Tomaten heisst es dann wohl im Winter....

Gruss Andreas

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Energiezukunft im Süden... 05 Dez 2008 16:41 #154988

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..Wasserkraft kaum ausbuabar, Atomkraftwerke im politischen Hickhack blockiert, Wind in der Schweiz kaum eine grosse Nummer. Und schon droht die Energielücke, da Mr. Schweiz und Mrs. Schweiz nicht gewillt sind, ihren Energiebedarf zu reduzieren. Die alten AKW sind marode, Energieverträge mit Frankreich laufen aus. Schöne Aussichten.

Wenn's knapp wird, werden die Milliarden nur so fliessen.

Die Aussichten sind ja gut: Strom für ME, Wasser für Nordafrika, eine Win-Win Situation. Und aus dem Abwasser machen wir Algenöl.

Hodrio.

Gruss Andreas

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Energiezukunft im Süden... 06 Dez 2008 21:53 #155017

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Eins vorneweg, ich habe noch nicht alles gelesen... aber das hier ist mir gleich ins auge gestochen:

..Wasserkraft kaum ausbuabar



wer sagt das? ich arbeite in der branche und bin überzeugt, dass man locker nochmals 10-20% zubauen könnte, wenn nicht noch mehr! Wenn man nur wollte. Aber die Umweltverbände und die Grünen stellen sich je länger je mehr Projekten in den Weg. Die wollen keine AKW's, sie wollen keine Kohlekraftwerke, sie wollen kein GasKW, sie wollen kein Ausbau der Grimselstaumauer, ach Windturbinen sind ihnen zu wenig schön und womöglich sind sie auch noch gegen Solarpanels, weil die ja so heftig spiegeln... hmmm, machmal könnte man meinen, sie wollen gar keinen Strom mehr...

nun muss ich mal alles lesen. Werde mich dann später dazu äussern. Aber auf jedenfall schon mal einen spannende Diskussion.

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Energiezukunft im Süden... 06 Dez 2008 22:04 #155019

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Im Klartext: Das Potenzial an Wasserkraft ist weitgehend ausgereizt.


Nun, dazu muss ich einfach etwas los werden: Ich weiss, dass mehr als nur ein grosser Energieproduzent in der Schweiz in den nächsten 5 Jahren 3 stellige Millionenbeträge in die Wasserkraft investieren will. Und zwar alles in die Kleinwasserkraft (

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Energiezukunft im Süden... 06 Dez 2008 22:09 #155020

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..hab ich wo gelesen, Bundesamt für....

...Grund: Gesetze und Klimawandel (Sommerdürre), Restwasser etc.

Tja, alle wollen Handys und keiner die Masten....

Wieso Atomstrom, Strom kommt doch aus der Steckdose...


...also wenn ich im Sommer in Flims wandern gehe, könnte ich noch manches Kleinkraftwerk vorstellen.

Wenn der Strom wirklich mal knapp wird, gehts auf einmal schnell....
Gruss Andreas

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