Ortsfestes Tief schuld an Schnee-Chaos
28. Nov 13:42
Normalerweise ziehen Tiefs mit einer bestimmten Geschwindigkeit übers Land, sagt Klimaforscher Latif. Das Schneetief, das in Westdeutschland für Rekord-Schneefälle sorgte, tat das nicht.
Rekord-Schneefälle am Wochenende in Teilen Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens waren nach Angaben des Kieler Klimaforschers Mojib Latif ein seltenes Naturphänomen. «Das hat mit Klimawandel aber nichts zu tun», sagte der Professor am Institut für Meereskunde der Universität Kiel am Montag. Die heftigen Schneefälle hatten die betroffenen Regionen in ein Winterchaos gestürzt. Hunderttausende waren ohne Licht und Heizung. Es gab zahlreiche Unfälle mit Verletzten und Schäden in Millionenhöhe.
Der Grund für die kuriosen Wetterverhältnisse sei die mangelnde Mobilität des Tiefs: «Normalerweise rauschen die Tiefs durch», sagte Latif. Dieses Tief sei aber «ortsfest» gewesen. Deshalb sei an einer Stelle so viel Schnee heruntergekommen. Es sei nicht zu erwarten, dass so etwas öfter vorkommt, sagte Latif. Im Gegenteil: Die Winter werden nach Einschätzung des Experten immer wärmer. Ohne künftigen Klimaschutz «wird es wahrscheinlich im Jahr 2050 in Deutschland im Flachland keinen Schnee mehr geben.» (nz)