Hallo,
tja, das war so die erste Zeit nach der Diagnose schon finster. Man kennt sich nicht aus, weiß nicht, was auf einen zukommt und die Ärzte erzählen von sich aus gar nichts und man muss jede winzige Information ihnen aus der Nase ziehen. Von Bekannten und Taxifahrern habe ich am Ende mehr Info gekriegt als von den Weißkitteln.
Natürlich wollten die mir die Chemo aufschwätzen, bringt ihnen ja Geld. Mir hätte sie im speziellen Fall aber so gut wie gar keinen Vorteil gebracht. Dafür jede Menge Nachteile. Also bin ich stur geblieben. Wenn es wiederkommen sollte, muss ich noch mal nach aktueller Lage neu entscheiden. Aber eins ist sicher: Über mein Leben entscheidet nur einer, und das bin ich!
Beim MRT ist übrigens nichts Auffälliges zu Tage gekommen. Habe das abschließende Gespräch darüber noch nicht gehabt, aber so auf Anhieb war bei den Bildern alles ok. Die Ansätze für Arthrose, die im März zu sehen waren, sind anscheinend verschwunden. So wie bei den anderen Gelenken fast nichts mehr von der Arthrose übrig ist. Ich weiß eben, was ich gegen die Ursachen tun muss, und die Weißkittel stümpern nur an den Symptomen herum. Frustrierend auch, dass die mir immer nicht glauben, dass ich so viele andere Leiden nicht habe, die viele Leute ab dem mittleren Alter haben, wie hoher Blutruck, Diabetes, Trombosen usw. Manchmal kommen sie sogar angerannt und meinen, ich hätte den Fragebogen falsch ausgefüllt. Ich müsste diese Krankheiten doch haben. Nee, kann ich nicht mit dienen. Dafür glauben sie dann immer ums Verrecken nicht, dass ich in den Wechseljahren bin. Lt. Lehrbuch geht das erst ab 50 los und ich bin 47. So ein Quatsch! Das kann schon viel früher losgehen. Diese Fehleinschätzung, die auch als angebliche Tatsache immer in den Krankenakten auftaucht, hätte mir fast eine gefährlich falsche Dosierung der Medikamente eingebracht, wenn ich nicht dazwischen gefahren wäre.
Hier dürfte es übrigens auch gern mal wieder regnen. Sonst muss ich den Garten heute Abend wieder wässern.