Meine Winterprognose mit Dezemberabweichung von rund + 4,5K bleibt weiter bestehen.
Da definitiv KEIN F-10-KAT vorliegt (siehe dazu den exakten Wortlaut der Regel auf Seite 27 in meinem Buch) gibt es keinen Grund, warum die Westlage irgendwann in nächster Zeit umkippen sollte.
Ferner gibt es 2007 keinen A-19-KAT, was auch für die zweite Dezemberhälfte nicht gerade von Vorteil ist.
Ferner gilt: Nach einer sehr milden und atlantisch geprägten ersten Dezemberhälfte folgte in praktisch allen Fällen der letzten 100 Jahre ein Winter, wo immer Januar und/oder Februar zu warm ausfielen. Nie folgte auf eine derartige erste Dezemberhälfte ein Winter, wo beide Monate Januar + Februar zu kalt wurden, nicht mal im Ausnahmefall 1985!!
Ein Monat des Hochwinters könnte allerdings zu kalt werden, was ich auf keinen Fall völlig ausschließe. Meine Prognose bleibt jedoch auch hier weiter bestehen, dass Januar und Februar jeweils über +1K zu warm werden.
Wir können also davon ausgehen, dass 2007/08 mehr oder weniger ein zu milder Winter wird. Ich tippe mal auf einen sehr milden Winter, aber das muss nicht unbedingt eintreten.
Was mir noch aufgefallen ist:
In der WZ versuchen seit dem Herbst einige große Nummern unter Anwendung höchster wissenschaftlicher Erkenntnisse nachzuweisen, warum gerade dieses Jahr so gute Aussichten auf einen kälteren Winter bestehen. Ich verfolge diese Diskussionen -die mir zugegeben mitunter zu hoch sind für meinen Bayernkopf - dort schon seit September. Jetzt, wo alles anders läuft wird giftig nach denjenigen gebissen, die inzwischen erste skeptische Beiträge bezüglich eines zu kalten Winters 2007/08 posten.
Wenn man die Entwicklung betrachtet muss man doch sagen, dass MarkusS und seine Argumente zwar nerven können, aber immer noch besser sind als das alljährliche Kaltwintergetöse mit all seinen oft kramphaften Erklärungsversuchen.
MarkusS hat mitgeteilt, dass er den Winter 2005/06 wegen des ziemlich warmen September 2005 nicht als zu kalt vorhersagen wollte, was im Grunde eine solide Begründung dafür ist. Da konnte man echt darüber fallen.
MarkusS ist -soweit ich da richtig liege - ursprünglich ein Winter-Prognostiker. Dass er die anderen Monate auch vorhersagt kam erst später hinzu und da hat er auch seine Probleme wie wir in diesem Jahr wieder gesehen haben.
Seine Winterprognosen sind aber regelmäßig gut begründet und in der Mehzahl der Fälle treten sie auch ein. Jedenfalls viel öfter als bei so manchen anderen Teilnehmern, die jedes Jahr Kaltwinter vorhersagen und wo man deutlich merkt, dass hier eher das Wunschdenken im Vordergrund steht und die Wissenschaftlichkeit vor allem als Mittel zum Zweck dient, um Überlegenheit gegenüber anderen demonstrieren zu können.
Langzeitprognosen im Winter scheinen mit ein paar einfachen Mitteln schon relativ gut (nicht immer!) zu funktionieren. Man legt den langfristigen Trend zugrunde, also die immer häufigeren milden Winter, schaut auf die Auffälligkeiten des jeweilgen Jahres und kommt schon zu einer soliden Prognose, die auch zumeist eintrifft.
Und was sehen wir 2007? Sind wir doch jetzt mal ehrlich! Alle reden davon, dass ab Juli die Monate deutlich kühler wurden, aber warum redet keiner davon, dass das Jahresmittel seit Januar VIEL zu hoch liegt gegenüber dem langjährigen Mittelwert ?? Das ist doch exakt das Gleiche wie in all den anderen extrem warmen Jahren seit 1988. Und wir alle wissen, dass dann auch immer mehr oder weniger milde Winter folgten. So einfach könnte es sein, wenn man es nur sehen will!!
Januar, Februar, März, April, Mai und Juni! Bis zur Jahremitte hatte das Jahr eine Abweichung von über +3K !! Allein das würde eigentlich schon die Annahme rechtfertigen, dass der Winter 2007/08 mindestens so mild wird wie der letzte. Aber so weit will ich jetzt dennoch nicht gehen.
ivo