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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 07:50 #147737

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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Ivo hatte letztens einen Vergleich angestellt. Die jetzige Lage würde 1989/90 ähneln. Ich habe mir das ganze mal angesehen, und ich glaube nicht das es 89/90 einmal so kalt gewesen ist wie es die nächsten 7 Tage wird. (Temps leicht über Null und nachts mässiger Frost)

Sollte dies doch so gewesen sein, dann war der Winter 89/90 nur auf dem Papier ein Supermildwinter hatte aber auch seine kalten Phasen, nix mit durchgehend nur mild.

In diesem Winter gab es zwar auch Hochdruckgebiete, aber keines hatte eine Beständigkeit über 7 Tage. z. B.

Wenn ich mir den Oktober 2007 ansehe (dieser hatte fast durchgehend hochdruckreiche Wetterlagen) bin ich fast gezwungen zu sagen, das mit Ausnahme von ganz kurzen Pausen das Spielchen im Januar 2008 so weiter gehen könnte ( Beziehung Oktober und Januarluftdruck). Der September hat diesmal auch nichts gegen kalte Temperaturen im Winter.

Also einen Supermildwinter wie 89/90 kann ich mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen.

Wer also Vergleiche findet kann sie hier reinstellen.


Grüsse

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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 08:21 #147738

  • Ivo aus München
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Erstens kann ein Winter, der einige Wochen mäßig kaltes Wetter brachte trotzdem ein Super-Mildwinter sein!
1989/90 war ein eindeutiger Super-Mildwinter, auch wenn wir hier in München 4 Wochen lang nachts um die -10°C hatten. Das war in der ersten Dezemberhälfte und von Weihnachten bis zur Januarmitte der Fall.

Dennoch war der übrige Zeitraum so mild, dass in München die drei Wintermonate 1989/90 so aussahen:

Dez: +2,5 K
Jan: +2,5K
Febr: +5,5K

Gesamtwinter über > +3K, damit Supermildwinter.

Um nicht nur die Werte für München nachzusehen, bin ich unter "Rückblick" bei WO auch mal auf Frankfurt am Main eingegangen:

Dort findet sich folgende Werte im Winter 1989/90:

Um den 10. Dezember herum gab es sogar Eistage und am 11. Dezember hatte es -9°C aks Tmin.

Von Weihnachten bis in den Januar hinein gab es in Frankfurt 13 Tage hintereinander, wo alle Tage Tmax unter +2°C und es immer nachts Frost hatte.

Supermildwinter war 1989/90 damit trotzdem und uneingeschränkt.


ivo

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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 08:37 #147739

  • Kai aus dem Tölzer Land
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Hallo Ivo,

wenn ich mir die Entwicklung so anschaue... Um Weihnachten herum ruckelt es, danach gehen die meisten Members wieder auf eher winterliche Witterung, sei´s jetzt mit oder ohne Schnee. Einen Durchbruch zum Mildgedöns wie Anfang Dezember sehe ich beim besten Willen nicht.

Außerdem kannste froh sein, dass im Flachland kein Schnee liegt, denn dann würden jetzt die Werte nur so nach unten rauschen, jetzt "eiern" sie halt runter ;).

Auf alle Fälle werden die Böden ziemlich einfrieren, und in den Alpen liegen ja immense Schneemassen auf den Bergen (Dachstein 4,5 Meter!)
Also alles in allem nun wirklich kein Grund schon wieder das Ende jeglichen Winters auszurufen! Bis jetzt gab es davon schon eine ganze Menge und in der Summe erheblich mehr als im vergangenen gesamten Winter!

Grüße aus MUC nach MUC

Kai

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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 08:39 #147740

  • Ivo aus München
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Ein riesiger Hochdruck-Block lag Ende Dezember 1989 über Skandinavien. Typische Lage wie bei großen Eiswintern. Der 3. Januar 1990 sieht in der WZ unter "Reanalysis" nach absolutem Kaltwinter aus.

Einizges Anzeichen, dass irgendwas faul ist war zu dieser Zeit nur, dass es immer noch nirgends eine Schneedecke gab. Und so kam das Ende auch ganz schnell und gigantisch.

Genau diesen Hinweis konnte ich auch in einer älteren Literatur (kann jetzt den Autor leider nicht nennen, aber es war ein Werk aus der Schweiz)

Dort stand ein denkwürdiger Satz geschrieben:

"Mildwinter erkennt man unabhängig von der aktuell herrschenden Temperatur meist daran, dass es nur seltene und unbedeutende Schneefälle im Flachland gibt." Der Rest erledigt sich dann meist von selbst.
Da der erneut sich formierende Atlantik praktisch überhaupt keinen Widerstand vorfindet, knallt die Warmluft ungehindert einfach rein.

Ein besonders lehrreiches Beispiel dieser Art gab es im milden Winter 1992/93.

Eine Kälteperiode ohne Schnee um die Jahreswende endete geradezu schlagartig und während es in den ersten Januartagen noch Tagesmittel (!) von rund -10°C gab, stand die Temperatur nur wenige Tage später in München bei über +15°C. Es gab einen Sprung um 25 K nach oben und das alles nur, weil die grüne Landschaft keinen kühlenden Effekt auf die anrennende Warmluft hatte.

Ich kann vor diesem Winter nur weiter warnen. Für mich sieht das nach einem Mildwinter der schlimmsten Sorte aus.

ivo

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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 08:49 #147741

  • Ivo aus München
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Hallo Kai,

ich schenke Deinen Postings und Prognosen immer größte Beachtung.
Ich muss aber leider hier im Forum meine Meinung dennoch vertreten, obwohl ich auch Deine Argumente grundsätzlich nachvollziehen kann.

Ich ziehe rein aus meiner Erfahrung, meinem Bauchgefühl, den Berichten aus der Literatur und auch aus der aktuellen Lage des Hochs und dessen vorraussichtlicher weiteren Verlagerung im Augenblick folgenden Schluss:

Der Winter 2007/08 wird sich unter die 10 mildesten Wintern der letzten 100 Jahre einreihen.

Wenn es anders kommt, solls mit recht sein. Ich nehme nämlich auch die Kaltwinter-Prognosen der anderen hier durchaus ernst, auch wenn man das aus meinen Zeilen heraus nicht erkennen kann.

ivo

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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 08:57 #147742

  • Kai aus dem Tölzer Land
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Hallo Ivo,

ich vertrete gar keinen Kaltwinter und stehe auch einem Mildwinter aufgeschlossen gegenüber. Auch ich habe mir die Daten aus dem Jahr 1989 angesehen, dem eine völlig andere Vorgeschichte vorausging.
Meine Anmerkungen dazu:
1. Kommt der Atlantik nicht in Fahrt,
2. regenerieren sich die Hochs über Zentraleuropa immer wieder
3. sind wir seit Mitte des Jahres eher auf einer ausgeglichenen Seite, daran können auch solche Plus-Ausbrühe wie Mitte Juli oder Anfang Dezember wenig anhaben.

Sollte sich jedoch bis Heilig 3 König ein Szenario durchsetzen, wie du es beschreibst, muss ich dir uneingeschränkt Recht geben. Noch sehe ich das aber nicht ;).

Grüße
Kai

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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 09:11 #147745

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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so wenig Schnee in einem kalten Winter habe ich noch nie seitdem erlebt.

Grüsse

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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 09:12 #147746

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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man sieht es gibt in fast jedem Winter kalte Phasen.


abgesehen vom Winter 2006 / 2007 :D

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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 09:15 #147747

  • Matthias Wiesbaden-Süd
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ich habe immer das Gefühl das GFS die Südwestlage die beim Abrauschen des Hochs nach SO eintreten würde, immer weiter nach hinten verschiebt.

Wenn wir nun die SW - Lage bekommen würden, so wäre das an den Weihnachtstagen auch nichts ungewöhnliches. Aber wenn ich mir die Nordhemisphärenkarten Ende November ansehe und auch die vom Oktober so spricht alles für einen eher kälteren Winter statt Supermild.

Ich bin schon gespannt was die Nordhemisphäre Ende Dezember zeigt.


Grüsse

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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 09:17 #147748

  • Ivo aus München
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Ich möchte dazu noch ergänzen:

Ja, ich erwarte die Ostverlagerung des Hochs und ein erneutes Durchbrechen der Westlage.

Aber selbst der Fortbestand des Hochs wäre unter fehlender Schneedecke riskant. Sollte der Schwerpunkt in ein oder zwei Wochen weiter im Osten oder Süden liegen, würde es auch ohne zyklonales Geschehen ziemlich mild werden.

Solche Lagen hat man aus dem Winter 1988/89, Ende Januar 2002 und vom letzten Winter noch in Erinnerung.

Übrigens sieht der heutige Lauf des EZ nicht gerade vielversprechend aus.

ivo

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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 09:29 #147749

  • Ivo aus München
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So ist es und sogar im letzten Winter hatten wir drei Eistage im letzten Januardrittel und etwas Frostwetter um Weihnachten herum.

Die Diskussion über den Winter sollte aber nicht darauf beschränkt sein, dass man "Hurra" schreit, weil es ein paar kalte Tage gibt, sondern man sollte ernsthaft und objektiv über den Winter diskutieren.

Ich frage Dich Matthias auch mal umgekehrt nach dem Sommer:

Würdest Du da schon von "Sommer" sprechen, nur weil es mal 2 Wochen sehr warm war? "2 Wochen sehr warm" macht noch lange keinen Sommer und 2 Wochen kalt im Winter macht noch lange keinen Winter. Und deshalb gibts auch die Monatsmittelwerte. Sie rücken die Tatsachen wieder ins rechte Licht.

ivo

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Vergleich 1989/90 und jetziger Dezember/Winter 14 Dec 2007 09:57 #147751

  • kurt aus oberdorf bl
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es im sonst milden Basel-Binningen im Winter 1989/90 offenbar kälter war als in München:

Dez. + 1.4 K
Jan. + 1.5 K
Feb. + 5.3 K

Gesamtwinter somit + 2.7 K. (kein Supermildwinter)

Mitzuberücksichtigen ist, dass es im Dezember 1989 eine recht ungewöhnliche Wärmephase vom 13. Dezember bis Weihnachten gab.
Die Tmax erreichte damals an einigen Tagen Werte im weit 2-stelligen Bereich, d.h. an oder einmal sogar über 20°C (!). Vor und nachher lagen die Temps allerdings unter dem Durchschnitt. Das zu kalte Wetter setzte sich bis Mitte Januar fort. Dann war leider endgültig Schluss mit Winter.

Der Winter 1989/90 wurde also wenigstens während gut 3 Wochen seinem Namen einigermassen gerecht. Es blieb aber vor allem die Erinnerung an sein extrem frühes Ende.

1989/90 kann man nicht mit 2007/08 vergleichen, weil jetzt das Umgekehrte passiert wie damals. Gerade in diesen Tagen begann zu jener Zeit die ungewöhnliche Wärmephase, während es im Gegensatz dazu jetzt immer kälter wird. Natürlich will ich damit aber nicht sagen, dass der Winter nicht zu mild werden kann. An supermild glaube ich aber nicht. Dafür spricht meiner Meinung nach auch, dass sich über Südeuropa nicht wie damals relativ hoher Luftdruck etabliert hat.

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