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Nahrungsmittelknappheit 13 Apr 2008 20:23 #150874

  • Markus Brotschi
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Guten Abend ins Forum

In den letzten Wochen habe ich in den Medien vermehrt Berichte zur Nahrungsmittelknappheit gelesen. In Aegypten seien deswegen bereits Unruhen entstanden. Man habe (zum Beispiel in Aegypten) zu lange und zu intensiv in Telekommunikation und Finanzprodukte investiert und dabei die Lebensmittelherstellung vollkommen venachlässigt. Kommt dazu, dass weltweit die Vorräte an Getreide schrumpfen.

....dann haben wir also den schleichenden Beginn schon erreicht und es wird uns - davon gehe ich aus - nicht viel Gutes Erwarten.

Schwenken wir ins Bundeshaus:
Ich frage mich, wie blind unsere Regierung eigentlich ist? Da wird tatsächloch mit der EU über eine Senkung der Importzölle auf Agrarprodukte verhandelt. Eine solche Senkung würde bedeuten, dass die Schweiz die Landwirtschaft quasi opfert. Dann wird zuerst Junk-Food importiert, was das Zeug hält, die Landwirtschaft wird darauf am Boden liegen.

Aber was , wenn die Lebensmittel weiter knapper werden?

Man darf drei mal raten, welche Lieferströme in den Erzeugerländern bei einem "Lebensmittelcrash" zuerst gestoppt werden. Ich darf an ein solches Szenario gar nicht denken.

Nachdenkliche Grüsse in den Abend

Kusi

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Nahrungsmittelknappheit 13 Apr 2008 21:52 #150879

  • Tobias Ferrari
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Salü Kusi

Es ist in der Tat erschreckend, wenn man die Entwicklung bezüglich der Nahrungsmittelknappheit ansieht und verfolgt. Preislich gesehen steigt der Warenkorb alleine bei den Grundnahrungsmitteln massiv an. Es ist ja bekannt, dass alleine die Preise für Reis, Mais und Mehl massiv in die Höhe geschossen sind. Doch es ging Querbeet weiter, Öl (v.a. das für den Menschen gesunde Rapsöl, alles nur wegen dem verdammten Lug bezüglich Ökotreibstoff aus Raps!), Essig und allem was daraus hergestellt wird (und dies ist sehr viel) und alle weiteren Getreidesorten sind nachgezogen. Alleine bei jedem der beiden Grossverteiler sind je über 5'000 Artikel teils massiv (+60%!) teurer geworden!

Die Preisspirale dreht sich immer weiter, die beiden Grossverteile versuchen mit viel Engagement mit den beiden Tiefpreislinien M-Budget und Prix Garantie den Warenkorb nicht zu stark steigen zu lassen, leider nur mit mässigem Erfolg...

Wo führt dies bloss noch hin? Insiderinformationen zufolge steigen die Preise in den nächsten Wochen gerade für die wichtigsten Grundnahrungsmittel nochmals an. Gratistipp besonders an die Schweizer: Kauf euch in den nächsten zwei bis drei Wochen noch einen Jahresvorrat von Reis, Mais und Mehl an, nutzt Aktionen. So günstig wie aktuell werdet ihr in den nächsten Jahren nicht mehr zu diesen Artikel kommen...

Gruss
Tobias

PS:
Sorry für den Ausdruck

verdammten Lug

doch es ist nicht nur ein unglaubliches und unethisches Vorgehen, mit welchem Ökotreibstoff aus Raps angepriesen wird, währenddessen (nicht nur) in den grossen Anbaugebieten von Raps die Menschen verhungern, weil sie (meist eh schon sehr arme Bauern) den gewinnträchtigeren Raps anbauen, anstatt dass sie Getreide anbauen, welcher in ihrer Nahrungskette landen. Der so angepriesene Treibstoff hat somit nicht "nur" Blut an den Händen, er ist unter dem Strich gesehen gar kein Ökotreibstoff, weil dessen Gewinnung und Herstellung keine wirklichen ökologischen Vorteile bringt.

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Der Weise sagt nicht alles was er denkt, aber er denkt alles was er sagt.
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Nahrungsmittelknappheit 14 Apr 2008 08:22 #150886

  • fabile
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Ich gehe äusserst gerne in Spanien oder Frankreich auf den Markt und wäre froh, wenn wir hier die Auswahl hätten und nicht den Einheitsbrei von Migros und Coop!

Wir haben bei steigenden Lebensmittelpreisen die einmalige Chance die Subventionen an die Bauern runterzufahren, damit bekommt der Bürger auch wieder etwas zurück.

Der unsinnige Biosprit-Wahn muss gestoppt werden. Einerseits zahlt der Bürger an der Tankstelle, andereseit die Subventionen über die Steuern und drittens über höhere Lebensmittelpreise. Nur weil die deutsche Autoindustrie sich nicht anpassen will (E10) und kann.

Wo sind die Liberalen, wo die Oekologen, wo die Tierschützer, wo die Linken ? Wo sind sie. Im Bürger in die Tasche zu greifen, sind sie alle eins.

Trotzdem glaube ich, dass Landwirtschaft bald wieder rentieren und zu einer Boombranche wird. Die aktuelle Lage hat auch Chancen.

Gruss Andreas

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Nahrungsmittelknappheit 14 Apr 2008 08:27 #150887

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Weltbank warnt: Voller Tank, leere Mägen

Weltbank und Vereinte Nationen arbeiten fieberhaft an einer Nothilfe für hungernde Menschen. Die Krise bedroht rund 40 Staaten.

http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/wirtschaft/860845.html

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Nahrungsmittelknappheit 14 Apr 2008 14:59 #150894

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Gratistipp besonders an die Schweizer: Kauf euch in den nächsten zwei bis drei Wochen noch einen Jahresvorrat von Reis, Mais und Mehl an, nutzt Aktionen. So günstig wie aktuell werdet ihr in den nächsten Jahren nicht mehr zu diesen Artikel kommen...


Ich gehe so ziemlich einig mit euch, was dieses Thema angeht. Doch damit bin ich ganz und gar nicht einverstanden... Würden wir das tatsächlich alle tun, dann hätte das verheerende Folgen... Denn die Preise würden zumindest kurzfristig noch weiter steigen, was dann zur Folge hätte, dass alle Reichen (die es sich leisten können, auf Vorrat einzukaufen) Lebensmittel horten, während im Extremfall die Armen gar nix mehr zu Kaufen hätten... und so würde der Preis für Lebensmittel spekulativ in die Höhe getrieben, genau so wie Oel und andere Rohstoffe, sowie Aktien ebenfalls auf solche kurzfristig höhere Nachfragen mit Preisausschlägen reagieren. Und das kann ja bei Lebensmitteln nicht das Ziel sein, oder?

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Nahrungsmittelknappheit 14 Apr 2008 17:13 #150896

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Bin genau gleicher Meinung wie Andreas. Einkaufen auf dem Markt hat mit Menschenkontakt (meistens dem Produzenten!), anfassbarer Qualität und echter Vielfalt zu tun. Das ist schon der halbe Genuss! Was es kostet? Vielleicht 15 % mehr als bei den Grossverteilern und dafür essbar? Mache ich locker mit!
Auf die Gefahr dass ich mich wiederhole, kauft euch mal Tomaten und esst sie ohne dass euch dabei nach der Hälfte der Würgereflex auslöst! Da kann noch so viel Salz & Pfeffer drauf, das Zeugs ist nicht essbar! Wer sagt da Saisongemüse? Okay kauf sie im August bis Oktober bei den Grossisten, du bekommst genau dieselbe mehlige undefinierbare mit Düngemittel overdosede Knolle weil sie auch dann nicht vom Kleinbauern kommt sondern aus dem Glashaus, wichtig ist dass sie gut aussieht und ja keine Flecken oder Falten hat. Kannst ja gleich das Düngemittel übers Brot triefen und das Tomatenaroma im Hirn erzeugen.

Wer das Glück hat und zB. in Italien im August direkt vom Bauern Fleischtomaten kaufen kann weiss warum ich dann gleich 3-4 Harassen mitnehme.

So könnte ich viele Beispiele nennen.

Ich meide auch die ganze Prix Aldi Budget Garantie Linien, das zerfällt im Munde wie überreife Kiwi. Wäh...

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Nahrungsmittelknappheit 14 Apr 2008 19:06 #150899

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Korn auf den Teller, Oel in den Salat, Zuckerrohr in den Schnaps oder Pudding.

Jegliche Subventionen für Biodiesel oder Ethanol aus Primärprodukten sofort streichen.

Wie würde der Nahrungsmittelpreis sofort bei Ankündigung zusammenfallen.

Das Ressourcenproblem beim Oel & Co ist meiner Meinung prmär über eine markante Effizienzsteigerung zu lösen. Bei sehr sparsamen Techniken kann man dann über alternative Energien nachdenken. Ein sehr weiter Weg.

200 kg Mais für eine Tankfüllung. Pervers. Die Politiker, die solche Dinge per Gesetz vorlegen, sollte man vor den Menschrechtsgerichthof ziehen.

Gruss Andreas

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Nahrungsmittelknappheit 14 Apr 2008 23:05 #150907

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Salü Mischa

Würden wir das tatsächlich alle tun, dann hätte das verheerende Folgen.

Das stimme ich Dir auch wieder zu. Doch gerade von diesen Grundnahrungsmitteln sollte man eigentlich eh immer einen gewissen Vorrat zu Hause haben. Zu Kriegszeiten war ein Jahresvorrat sogar fast Pflicht. Bei uns ist meist ein Vorrat für mindestens ein Halbes Jahr vorhanden, bei Aktionen wird dieser wieder auf einen Jahresvorrat aufgestockt. Vielleicht altertümliches Denken, würde ich nicht mal bestreiten, da man heute ja fast zu jeder Tag und Nachtzeit einkaufen kann, Shops welche selbst hier in Wohlen täglich von 05 Uhr bis 23 Uhr offen haben. Da vergessen manche Leute einfach eine Planung zu machen, was man wann brauchen könnte und diese Sachen gezielt bei ein, zwei Einkäufen die Woche zu kaufen. Nein, täglich kann man ja in die Läden gehen, wenn einem gerade etwas in den Sinn kommt, ca. 70% kommen nicht zu Fuss oder mit dem Velo, die Umwelt dankt es. Hier fängt eigentlich alles an, viele planen nicht, sondern entscheiden täglich spontan, was sie wo kaufen wollen...

Gruss
Tobias

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Der Weise sagt nicht alles was er denkt, aber er denkt alles was er sagt.
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Nahrungsmittelknappheit 15 Apr 2008 00:34 #150909

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Hi Tobias

Wo Du auch wieder recht hast! Natürlich hat eine bald 6 köpfige Familie nicht einfach nix im Keller... bei uns hat's immer 20kg Mehl, 10kg Zucker, viele Teigwaren und Reis im Keller... Und man staunt, wie schnell man das immer wieder auffüllen muss... und in 10 Jahren wird das noch weit schlimmer sein, dann sind die Kinder nämlich zwischen 18 und 10 Jahre alt und essen uns wohl Löcher ins Bankkonto, hehe.

Naja, nun sind wir aber vom Thema ab. Letztlich geht's um die Knappheit, die mich nicht weiter erstaunt. Unsere Lebensmittelproduktion strotzt ja nur noch so von Verschwendereien. Kürzlich haben sie in einer Sendung gezeigt, wieviel Wasser es für die Produktion von gewissen Produkten braucht. Da blieb mir der Kiefer offen stehen... und sehr oft wird dieses Wasser dann auch noch dort verbraucht, wo es kaum oder schon zu wenig davon hat... Und das wiederum ist doch ein guter Grund, vermehr auf die Herkunft eines Produktes zu schauen und nur saisongerechte Früchte und Gemüse zu kaufen, dazu habe ich diese Seite gefunden: http://www.raslafraise.ch/index.php?p=home&l=de
Hat zwar nicht direkt mit dem Thema hier zu tun, aber indirekt schon, wie ich meine!

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Nahrungsmittelknappheit 15 Apr 2008 08:11 #150911

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Ich hab so zwei Fressmaschinen im besten Alter (10 und 16 Jahre) im Hause. Und wehe, es werden einmal alle Resten aufgeticht und in Quantität einmal eher knapp! Dann wird bei Muttern das Veto eingelegt.

Was mich richtig wütend macht, wie man dem Bürger x-mal bestraft und ihm das Geld hemmungslos aus den Taschen zieht.

Step 1: Beispiel Deutschland (wohl auch USA): Die Autoindustrie jammert, sie könne die Emissionsziele nicht errechen, da sie im Vergleich zum Ausland eher Luxuskarossen prodzieren.

Die Regierung eilt zur Hilfe und setzt verbindliche Ziele zur Biodiesel-Beimschung ein

Step 1: Anternative/Parallelschritt: Die Agrarlobby wittert Morgenluft, verbrüdert sich mit Umweltverbänden / Linken / Grünen und setzt Subventionen für den Anbau von Getreide/Zuckerrüben für Ehanol / Biodiesel durch

Step 2: Die Industrie/Agrarlobby setzt sich natürlich durch mit den Argumenten Arbeitsplatz (Auto), Umwelt (Agrag) und sowieso, da die Agrarlobby enormen Einfluss hat

Step 3: Die Ziele werden natürlich nicht so gemacht, dass die "Einsparung" von Co2 bewertet wird. So kann die Industrie munter darauf losanbauen, ohne dass eine wirkliche, erhebliche Einsparung von Co2 unter Berücksichtigung von allen Faktoren stattfindet (incl. Wasser)

Step 4: Der Aufbau der Infrastruktur zum Anbau und Verarbeitung von Biodiesel braucht Energie, in der Anfangsphase wird also mehr fossile Energie verbraucht wie produziert wird

Step 5: Die Preise für Sprit steigen weiter
Step 6: Die Preise für Lebensmittel steigen, da sie durch die Biodiesel/Ethanolproduktin konkurrenziert werden
Step 7: Die Subvention vom Anbau zahlt der Bürger via Steuren, die Verknappung durch Inflation, die Zinsen steigen: Der Bürger zahlt nochmals über die höhere Hypothekarzinsen, und kracht irgendwo ein Häusermarkt zusammen, weil die Zinsen steigen, über eine Wirtschaftskrise. Müssen nun teure humanitäre Aktionen gestartet werden, zahlt der Bürger mit. Auch wenn es zu Unruhen kommt und die Uno ausrücken muss. Auch droht die Gefahr eine Stagflation: Inflation (die nicht über steigende Zinsen bekämpft werden kann) und schwaches Wirtschaftswachstum).
Stop 8: Und trotzdem kommt die Umwelt doch indirekt zum Zug: Die anziehenden Rohstoffpreise zwingen den Bürger zum sparen, die Konjunktur schmiert ab und senkt den Energieverbrauch und es sterben mehr Leute in der 3. Welt und die verbrauchen kein Co2 mehr (das ist nun ganz zynisch!).

Wer sind die Hauptschuldigen: EU und USA, dann Brasilien. Wobei man nicht vergessen darf, dass China und Indien durch höhere Einkommen mehr Nahrungsmittel (via Fleisch) nachfragen.

Gruss Andreas

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Nahrungsmittelknappheit 15 Apr 2008 19:33 #150921

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Und hier eine These, wer zumindest mitschuldig an der Sache ist. Natürlich nicht an der Nahrungsmittelknappheit, sondern an den tiefen Preisen:

http://www.20min.ch/news/wirtschaft/story/14936687

Und da kann der Konsument nur beschränkt was machen. Z.B. Max Havelar Bananen kaufen...
Was die Grossverteiler mit den Preisen machen, ist aber nicht sauber. Ich kenne mehrere Beispiele von Lieferanten in der Schweiz, welche massivst unter Druck gesetzt wurden und teilweise sehr gemein ausgebootet wurden. Immer schön auf die Kleinen...

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Nahrungsmittelknappheit 19 Apr 2008 11:58 #150988

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Guter Einkauf ? Zu hohe Margen ?

Kapier ich nicht! Oder wollen die Grossverteiler den Konsumenten einlullen ?

Gruss Andreas

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