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Nahrungsmittelknappheit 19 Apr 2008 13:05 #150993

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Guter Einkauf ? Zu hohe Margen ?

Kapier ich nicht! Oder wollen die Grossverteiler den Konsumenten einlullen ?

Gruss Andreas


Salü Andreas

Guter Einkauf, keine Margen. Die Grossverteiler sind ja Genossenschaften, müssen also nicht auf Profit arbeiten, unter dem Strich muss es aufgehen. Daher wird mit solchen Angeboten versucht, den Warenkorb tief zu halten. Natürlich ist auch im Hinterkopf, die Kunden mit solchen Angeboten in die Läden zu holen, in der Hoffnung, dass diese nicht nur diese Aktion kaufen, sondern auch Produkte, wo ein bisschen unter dem Strich noch übrigbleibt, z.B. für neue Läden.

Gruss
Tobias

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Nahrungsmittelknappheit 20 Apr 2008 22:27 #151024

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Salü Andreas

Guter Einkauf, keine Margen. Die Grossverteiler sind ja Genossenschaften, müssen also nicht auf Profit arbeiten, unter dem Strich muss es aufgehen.


Hmm, ich will hier nicht auf den Grossverteilern rumhacken. Aber mich nervt die ganze Preispolitik der Grossverteiler aufs äusserste, deshalb gehe ich je länger je mehr zu kleinen Detailisten und noch öfters direkt auf den Bauernhof oder ins Bio-Lädeli. Was mich aber trotzdem schon oft gewundert hat ist die Tatsache, dass Coop und Migros seit ALDI hier ist, ihre Preise teilweise massiv gesenkt haben. Wieso bloss das? Ich frage mich auch, weshalb ein gewinnorientiertes Unternehmen wie ALDI preislich unter den Grossverteilern sein kann und trotzdem Gewinne macht? Was machen Migros und Coop falsch, wenn sie keine Gewinne machen (müssen)? Worauf ich hinaus will: Arbeitsbedingungen, Fixkosten, etc. Das alles wird verschlechtert durch den üblen Preiskampf. Wenn die Kunden doch nur vermehrt auf Qualität und Herkunft der Produkte schauen würden und weniger aufs Geld... doch ein Grossteil der Bevölkerung kann sich das wohl kaum leisten.

Was mich sehr oft nervt: Avocados oder Ananas in der Migros: Ananas mal 3.90 mal 7.90, je nach Lust und Laune. Wenn man nicht genau hinschaut, WANN man WIEVIEL zahlt, wird man das eine Mal übelst über den Tisch gezogen und merkt es oftmals erst zu Hause (oder gar nicht). Ich kaufe ja grundsätzlich eher wenig Früchte aus Übersee, aber ab und zu mal was anderes als Lagerobst aus der Schweiz braucht auch mein Gaumen. Immer mehr schaue ich aber auf die Herkunft und muss je länger je mehr merken, wie eintönig es für den Gaumen ist, wenn man im Winter nur Schweizer Gemüse und Obst kauft.

Das selbe bei den Avocados: Im kleinen Bio-Lädeli kostet eine Bio(!!)-Avocado weniger als in der Migros... auch nicht schlecht!? Da frage ich mich manchmal schon, ob das nur einfach eine Preispolitik ist, oder Kundenver*****e... hat letztlich aber wohl mit der von Tobias beschriebenen Preispolitik zu tun, dass es unter dem Stich aufgehen muss und gewisse Produkte wohl mit einer Null-Marge verkauft werden, um die Leute ins Geschäft zu holen. Was das dann für Auswirkungen auf die Bäkerei nebenan hat, das brauche ich hier wohl nicht zu erklären, da gerade das Brot für solch üble Spiele missbraucht wird...

Letztlich muss ich nun aber doch noch anmerken, dass an all den Sachen wohl der Konsument schuld ist, der diese Sachen auch noch kauft und dieses Spielchen mitmacht und offenbar nicht merkt, was man mit ihm macht. Ich aber gehe je länger je weniger zu den Grossverteilern, weil mir der Preis längst nicht das wichtigste ist... (übrigens: LIDL oder ALDI werde ich selten bis gar nie von innen sehen). Da gebe ich mein Geld lieber beim Bauern, im Bio-Lädeli oder beim Bäcker und Metzger aus. AUch wenn ich da ab und zu ganz schön viel tiefer in die Tasche greifen muss. Meistens aber merkt der Gaumen dann dafür aber auch wieso mehr bezahlt wird.

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Nahrungsmittelknappheit 20 Apr 2008 23:42 #151029

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Salü Mischa

Die Preispolitik der Grossverteiler sowie von ALDI, das ist eine andere Geschichte. Wie Du schon erwähnt hast, werden gerade beim Billiganbieter ALDI die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht wirklich wie geschätztes Personal behandelt. Nur Zahlen und Fakten zählen, nichts anderes.

Reingeworfene Abkürzung: ASL == AktivStundenLeistung
Dies ist ein Zahl, welche einen Betrag in einer Währung (in der Schweiz CHF) ausdrückt, wie viel ein Mitarbeiter Durchschnittlich pro Stunde umsetzen muss, damit er/sie rentiert und Ende Monat bezahlt werden kann.

Beispiel:
Der ASL Wert bei den grossen Coop und Migros liegt bei geschätzen 250.--.
Bei ALDI liegt dieser Wert höher, geschätzt bei ca. 330.--

Nun ist es so:
Eine grössere Filiale setzt z.B. über einen ganzen Tag verteilt total 25 Personen ein (Zu Spitzenzeiten sind bis zu 35 gleichzeitig anwesed, dann aber auch nur wieder knappe 15, nicht alle sind 100% angestellt, all dies berücksichtigt, einfach unter dem Strich). Der Laden hat offen von 08 Uhr bis 20 Uhr. Sind also 12 Stunden. Total Arbeiststunden während den Öffnungszeiten beträgt somit 300 (12h * 25 MA). Hinzu kommen aber noch weitere Stunden zu welchem der Laden geschlossen hat, der Magaziner fängt z.B. schon um 04:30 Uhr an, in der Bäckerei, in der Metzgerei sowie im Früchte und Gemüse um 05:00 bez. 05:30 Uhr. Auch alle anderen Abteilungen sind vor Ladenöffnung besetzt, mindestens 30 Minuten vorher, da kommen locker nochmals 30 Arbeitsstunden zusammen, total nu also 330 Stunden, für diesen einen Tag.

Man rechne (Coop und Migros):
330 Stunden * 250 ASL == CHF 82'500.-- Tagesumsatz!

Bei ALDI ist es nun so, dass über 90% von allen Angestellten (eigentlich alle ausser die Geschäftsführung sowie dessen Stellvertretung, manchmal aber auch die) in Teilzeit und somit ohne fixen Monatslohn angestellt sind. Somit ist ALDI sehr felxibel und ist selten verpflichtet, Sozialleistungen zu bezahlen, da seine Mitarbeiterinnen das Mindesteinkommen dazu unterschreiten. Zudem bezahlt ALDI keine Arbeitsstunden, welche ausserhalb der Öffnungszeiten geleistet werden, die Artikel werden manchmal direkt in den Originalgebinden (Paletten) in den Verkaufsraum gestellt. Auch gibt es so gut wie keine Dienstleistungen wie Kundenbestellungen, Reservationen oder Geschenkpackungsservice. Dies alles bieten Coop und Migros kostenlos an, hier werden pro Tag und Filiale je nach dem bis zu total 30 Minuten investiert, kostet somit ca. CHF 125.-- Auch werden Kunden mit grösseren, schweren oder sperrigen Sachen zu ihrem Fahrzeug begleitet und beim einladen geholfen...

Man rechne (ALDI; ca. -25% Personal+Stunden, kaum Sozialleistungen vom Umsatz):
250 Stunden * 330 ASL == CHF 82'500.-- Tagesumsatz!

Dies erklärt die Preisunterschiede zwischen Coop, Migros und ALDI, welche in der Schweiz nicht mal allzu gross sind. Allerdings lassen sich die Preisdifferenzen zwischen den von Dir erwähnten BIO Avocados vom BIO Laden, welcher ja Kleinmengen einkauft und den Grossverteilern, welche Grossmengen einkaufen, nicht einfach erklären, es ist jedoch stark von einer Mischrechnung auszugehen.

Ananas: Könnten Aktionen oder Angebot-Nachfrage sein. Kommt eine grosse Ladung Ananas an, die Bestellungen sind jedoch nicht so hoch, sinkt der Preis und umgekehrt.

Gruss
Tobias

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Nahrungsmittelknappheit 21 Apr 2008 07:45 #151038

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Salü Mischa

Die Preispolitik der Grossverteiler sowie von ALDI, das ist eine andere Geschichte. Wie Du schon erwähnt hast, werden gerade beim Billiganbieter ALDI die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht wirklich wie geschätztes Personal behandelt. Nur Zahlen und Fakten zählen, nichts anderes.

Reingeworfene Abkürzung: ASL == AktivStundenLeistung
Dies ist ein Zahl, welche einen Betrag in einer Währung (in der Schweiz CHF) ausdrückt, wie viel ein Mitarbeiter Durchschnittlich pro Stunde umsetzen muss, damit er/sie rentiert und Ende Monat bezahlt werden kann.

Beispiel:
Der ASL Wert bei den grossen Coop und Migros liegt bei geschätzen 250.--.
Bei ALDI liegt dieser Wert höher, geschätzt bei ca. 330.--

Nun ist es so:
Eine grössere Filiale setzt z.B. über einen ganzen Tag verteilt total 25 Personen ein (Zu Spitzenzeiten sind bis zu 35 gleichzeitig anwesed, dann aber auch nur wieder knappe 15, nicht alle sind 100% angestellt, all dies berücksichtigt, einfach unter dem Strich). Der Laden hat offen von 08 Uhr bis 20 Uhr. Sind also 12 Stunden. Total Arbeiststunden während den Öffnungszeiten beträgt somit 300 (12h * 25 MA). Hinzu kommen aber noch weitere Stunden zu welchem der Laden geschlossen hat, der Magaziner fängt z.B. schon um 04:30 Uhr an, in der Bäckerei, in der Metzgerei sowie im Früchte und Gemüse um 05:00 bez. 05:30 Uhr. Auch alle anderen Abteilungen sind vor Ladenöffnung besetzt, mindestens 30 Minuten vorher, da kommen locker nochmals 30 Arbeitsstunden zusammen, total nu also 330 Stunden, für diesen einen Tag.

Man rechne (Coop und Migros):
330 Stunden * 250 ASL == CHF 82'500.-- Tagesumsatz!

Bei ALDI ist es nun so, dass über 90% von allen Angestellten (eigentlich alle ausser die Geschäftsführung sowie dessen Stellvertretung, manchmal aber auch die) in Teilzeit und somit ohne fixen Monatslohn angestellt sind. Somit ist ALDI sehr felxibel und ist selten verpflichtet, Sozialleistungen zu bezahlen, da seine Mitarbeiterinnen das Mindesteinkommen dazu unterschreiten. Zudem bezahlt ALDI keine Arbeitsstunden, welche ausserhalb der Öffnungszeiten geleistet werden, die Artikel werden manchmal direkt in den Originalgebinden (Paletten) in den Verkaufsraum gestellt. Auch gibt es so gut wie keine Dienstleistungen wie Kundenbestellungen, Reservationen oder Geschenkpackungsservice. Dies alles bieten Coop und Migros kostenlos an, hier werden pro Tag und Filiale je nach dem bis zu total 30 Minuten investiert, kostet somit ca. CHF 125.-- Auch werden Kunden mit grösseren, schweren oder sperrigen Sachen zu ihrem Fahrzeug begleitet und beim einladen geholfen...

Man rechne (ALDI; ca. -25% Personal+Stunden, kaum Sozialleistungen vom Umsatz):
250 Stunden * 330 ASL == CHF 82'500.-- Tagesumsatz!

Dies erklärt die Preisunterschiede zwischen Coop, Migros und ALDI, welche in der Schweiz nicht mal allzu gross sind. Allerdings lassen sich die Preisdifferenzen zwischen den von Dir erwähnten BIO Avocados vom BIO Laden, welcher ja Kleinmengen einkauft und den Grossverteilern, welche Grossmengen einkaufen, nicht einfach erklären, es ist jedoch stark von einer Mischrechnung auszugehen.

Ananas: Könnten Aktionen oder Angebot-Nachfrage sein. Kommt eine grosse Ladung Ananas an, die Bestellungen sind jedoch nicht so hoch, sinkt der Preis und umgekehrt.

Gruss
Tobias


...einige Sache, die Du da erzählst, sind falsch:

Zumindest in der Schweiz (auf die beziehst Du Dich) muss auch auf Teilzeit-Löhne Soziallasten bezahlt werden. Das ist per Gesetz vorgegen und an keine Unterlimite gebunden.

Zur Teilzeit: Der Einzelhandel generell ist ein Teilzeitparadies. Nun setzt Aldi mehr auf Teilzeit als andere Anbieter. Auch das mit dem nicht fixen Monatslohn stimmt so nicht. Nach einer gewissen Zeit muss man in der Schweiz einen Teilzeitvertrag abschliessen d.h. man muss den Mitarbeiter zu einem bestimmten Prozentsatz anstellen. Man kann allerdings einen Mitarbeiter zu 50 % anstellen und er muss sich die ganze Woche zur Verfügung stellen, dass sollte man dann aber im Arbeitsvertrag reinschreiben.

In der Schweiz müssen Neueinsteiger wie Aldi und Mc Donalds sogar ganz streng auf die Richtlinien aufpassen, da Konkurrenten, Gewerkschaften und Neider auf solche Einsteigern ganz besonderst aufpassen.

Zur ASL. Jeder Unternehmer arbeitet mit solchen Zahlen. In der Gastronomie arbeitet man mit Lohnprozenten, die betriebswirtschaftlich Sinn machen. Während in der Gastronomie die rund 40 % ausmachen, sind bei Mirgros und Coop rund 10 % angesagt. Allerdings sind die Verkaufsmargen in der Gastronomie grösser: Der Warenaufwand sollte 33 % nicht überschreiten, im Detailhandel liegt der viel höher, schätzte mal auf 66 %.

Da ich beim Cash und Carry einkaufen kann, sehe ich ein wenig die Margen und muss sagen: Ich möchte kein Lädelibesitzer sein. Tiefe Margen. Das lohnt sich nur bei einem hohen Warenumsatz, somit der Trend zu immer grösseren Stores. Kein gemütliches Business!

Zurück zu Aldi: Da bei einem Warendiscounter die Margen eher tiefer sind, müssen die Lohnstückkosten auch tiefer sein. Das kann einerseits, wie erwähnt, durch einfacheren Service" erfolgen, andererseits dadurch, dass das Personal effizienter eingesetzt werden muss. Da ist der Druck automatisch grösser.

Alle Angabe in der Annahme, dass alle Player sich an die gesetzlichen Vorgabe halten.

Ich würde mich wundern, wenn Aldi in der Schweiz den gleichen Erfolg haben wir, wie in Deutschland. Die Preisunterschiede zu Migros & Co sind einfach zu klein und die Kaufkraft der Bürger zu gross.

Gruss Andreas

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Nahrungsmittelknappheit 21 Apr 2008 10:09 #151039

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Hey Tobias, ich wollte mit meinem Beitrag nicht gegen Migros oder Coop schreiben. Wenn ich zu einem Grossverteiler gehe, dann sicher zu M oder C und ganz bestimmt nicht zu einem dieser Ausbeuter aus dem Ausland, die haben die ganze Preisspirale nämlich noch weiter ins Rutschen gebracht, was zum einen zwar gut ist, weil die Menschen dann weniger für die Lebensmittel zahlen müssen, auf der anderen Seite stehen aber Verkaufspersonal und Produzenten, welche mit Sicherheit immer weniger dafür kriegen...

Was mich sehr nachdenklich macht, sind die Preisunterschiede bei Nahrungsmitteln, welche man sieht. Und das kotzt mich oft sogar an (bin ich froh, dass ich nicht zu oft einkaufen muss). Denn wir haben es teilweise mit Grundnahrungmitteln wie Brot oder Gemüse zu tun und damit sollte man nicht rumspielen. Mir ist klar, dass Gemüse im Sommer wenn es frisch ab Feld kommt günstiger ist, weil Lagerkosten wegfallen. Darum geht's mir aber nicht. Mir geht's darum, dass mit Brot z.B. Spielchen getrieben werden, welche den Bäckereien ans eingemachte gehen kann. Wenn man sich mal damit auseinandersetzt, was man im Brot heute alles findet, dann kommt mir auch fast das grosse Kotzen. Da sind über 100 Zusatzstoffe drin, welche nur dafür da sind, dass der Teig nicht an der Maschine klebt, dass dass Brot lange haltbar ist, dass die Poren im Brot eine gewisse Grösse haben, dass das Brot farblich schön aussieht, etc. Für jedes Problemchen 2-3 Zusatzstoffe. Braucht der Mensch das wirklich zum überleben? Deshalb hole ich mein Brot am liebsten in einer Bäckerei, wo es noch nicht soviele dieser Stoffe drin hat, weil es noch von Hand verarbeitet wird. Das weiss übrigens kaum ein Konsument! Hautsache es ist billig...

Und Schuld daran ist letztlich nämlich der Konsument und nicht der Grossverteiler... von da her gesehen ist jeder selbst schuld, der immer billigeres Brot haben will. Und trotzdem nicht selber Schuld. Wer nämlich auf den letzten Rappen schauen muss, der holt das Brot halt dort, wo es am günstigsten ist (und am meisten unnötige Zusatzstoffe drin hat).

Dass hinter der ganzen Geschichte grosse Unternehmen stecken, welche wirtschaftlich betrieben werden müssen, das ist mir klar. Aber mich kackt es an, dass ein äusserst unfairer Verdrängungskampf in der ganzen Branche am laufen ist, welcher immer mehr Betriebe dazu zwingt, entweder zu vergrössern oder den Betrieb aufzugeben (ist ja in allen Branchen so). Das ist halt Globalisierung pur... was passiert, wenn die Grossen immer Grösser werden und sie noch dazu so stark verknüpft sind, das sehen wir derzeit ja in der Finanzkrise, welche offenbar ha*****arf an einer gröberen globalen Katastrophe vorbeigeschlittert sein soll. Den Mensch reguliert immer mehr, meiner Meinung nach wird das ganze irgendwann im Kolaps enden, wie die Finanzkrise auch beinahe schon zu einem weltweiten Kolaps geführt hat. Wehren werden wir uns wohl kaum können, denn man wird das Volk wohl kaum dazu bringen können, nicht in 1. Linie auf die Preise zu schauen, sondern auf die Ökologie und auf die eigene Gesundheit. Denn mehr als die Hälfte der Menschen können sich das einfach nicht leisten. Aber da wären wir bei einem neuen Problem: Lohngleichheit, bzw. Mindestlöhne...

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Nahrungsmittelknappheit 21 Apr 2008 13:20 #151045

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Salü Andreas

Zumindest in der Schweiz (auf die beziehst Du Dich) muss auch auf Teilzeit-Löhne Soziallasten bezahlt werden. Das ist per Gesetz vorgegen und an keine Unterlimite gebunden.
Jein, Pensionskasenbeiträge sind erst ab einem gewissen Einkommen gesetzlich vorgeschrieben.

Zur Teilzeit: Der Einzelhandel generell ist ein Teilzeitparadies. Nun setzt Aldi mehr auf Teilzeit als andere Anbieter. Auch das mit dem nicht fixen Monatslohn stimmt so nicht. Nach einer gewissen Zeit muss man in der Schweiz einen Teilzeitvertrag abschliessen d.h. man muss den Mitarbeiter zu einem bestimmten Prozentsatz anstellen. Man kann allerdings einen Mitarbeiter zu 50 % anstellen und er muss sich die ganze Woche zur Verfügung stellen, dass sollte man dann aber im Arbeitsvertrag reinschreiben.
Korrekt, auf dem Papier steht dann etwas, was nicht wirklich eingehalten werden muss. 20% und 30% Verträge gibt es, gearbeitet wird auf Abruf. Wem dies dann nicht passt, der kann gehen...

In der Schweiz müssen Neueinsteiger wie Aldi und Mc Donalds sogar ganz streng auf die Richtlinien aufpassen, da Konkurrenten, Gewerkschaften und Neider auf solche Einsteigern ganz besonderst aufpassen.

Müssten, die Zeitungsartikel zeigen, bez. zeigten eine andere Welt auf...
URL: http://www.20min.ch/tools/suchen/story/27581279

Zur ASL. Jeder Unternehmer arbeitet mit solchen Zahlen. In der Gastronomie arbeitet man mit Lohnprozenten, die betriebswirtschaftlich Sinn machen. Während in der Gastronomie die rund 40 % ausmachen, sind bei Mirgros und Coop rund 10 % angesagt. Allerdings sind die Verkaufsmargen in der Gastronomie grösser: Der Warenaufwand sollte 33 % nicht überschreiten, im Detailhandel liegt der viel höher, schätzte mal auf 66 %.
....
Zurück zu Aldi: Da bei einem Warendiscounter die Margen eher tiefer sind, müssen die Lohnstückkosten auch tiefer sein. Das kann einerseits, wie erwähnt, durch einfacheren Service" erfolgen, andererseits dadurch, dass das Personal effizienter eingesetzt werden muss. Da ist der Druck automatisch grösser.

Die Personalkosten bei der Migros betragen fast 22, bei Coop 17 Prozent des Umsatzes. Bei Aldi sind es Schätzungen zufolge 3 Prozent. QUELLE: http://www.woz.ch/artikel/2007/nr33/wirtschaft/15279.html

Ich würde mich wundern, wenn Aldi in der Schweiz den gleichen Erfolg haben wir, wie in Deutschland. Die Preisunterschiede zu Migros & Co sind einfach zu klein und die Kaufkraft der Bürger zu gross.

Zustimmung, wäre schön, wenn dies so bleiben würde. 8)

Gruss
Tobias

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Nahrungsmittelknappheit 21 Apr 2008 13:34 #151046

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Hey Tobias, ich wollte mit meinem Beitrag nicht gegen Migros oder Coop schreiben.
Huiii, Mischa, kam bei mir auch nicht so an, sorry wenn es in meinem Betrag so rüberkam.

Was mich sehr nachdenklich macht, sind die Preisunterschiede bei Nahrungsmitteln, welche man sieht. Und das kotzt mich oft sogar an (bin ich froh, dass ich nicht zu oft einkaufen muss). Denn wir haben es teilweise mit Grundnahrungmitteln wie Brot oder Gemüse zu tun und damit sollte man nicht rumspielen. Mir ist klar, dass Gemüse im Sommer wenn es frisch ab Feld kommt günstiger ist, weil Lagerkosten wegfallen. Darum geht's mir aber nicht. Mir geht's darum, dass mit Brot z.B. Spielchen getrieben werden, welche den Bäckereien ans eingemachte gehen kann. Wenn man sich mal damit auseinandersetzt, was man im Brot heute alles findet, dann kommt mir auch fast das grosse Kotzen. Da sind über 100 Zusatzstoffe drin, welche nur dafür da sind, dass der Teig nicht an der Maschine klebt, dass dass Brot lange haltbar ist, dass die Poren im Brot eine gewisse Grösse haben, dass das Brot farblich schön aussieht, etc. Für jedes Problemchen 2-3 Zusatzstoffe. Braucht der Mensch das wirklich zum überleben? Deshalb hole ich mein Brot am liebsten in einer Bäckerei, wo es noch nicht soviele dieser Stoffe drin hat, weil es noch von Hand verarbeitet wird. Das weiss übrigens kaum ein Konsument! Hautsache es ist billig...
Uneingeschränkte Zustimmung! Wenn es irgendwie geht, kaufen wir unser Brot auch beim lokalen Bäcker, ist viel aromatischer und frischer.

Und Schuld daran ist letztlich nämlich der Konsument und nicht der Grossverteiler... von da her gesehen ist jeder selbst schuld, der immer billigeres Brot haben will. Und trotzdem nicht selber Schuld. Wer nämlich auf den letzten Rappen schauen muss, der holt das Brot halt dort, wo es am günstigsten ist (und am meisten unnötige Zusatzstoffe drin hat).

Genau, auch dies ist wieder ein Ansichtspunkt.

Dass hinter der ganzen Geschichte grosse Unternehmen stecken, welche wirtschaftlich betrieben werden müssen, das ist mir klar. Aber mich kackt es an, dass ein äusserst unfairer Verdrängungskampf in der ganzen Branche am laufen ist, welcher immer mehr Betriebe dazu zwingt, entweder zu vergrössern oder den Betrieb aufzugeben (ist ja in allen Branchen so). Das ist halt Globalisierung pur... was passiert, wenn die Grossen immer Grösser werden und sie noch dazu so stark verknüpft sind, das sehen wir derzeit ja in der Finanzkrise, welche offenbar ha*****arf an einer gröberen globalen Katastrophe vorbeigeschlittert sein soll. Den Mensch reguliert immer mehr, meiner Meinung nach wird das ganze irgendwann im Kolaps enden, wie die Finanzkrise auch beinahe schon zu einem weltweiten Kolaps geführt hat. Wehren werden wir uns wohl kaum können, denn man wird das Volk wohl kaum dazu bringen können, nicht in 1. Linie auf die Preise zu schauen, sondern auf die Ökologie und auf die eigene Gesundheit. Denn mehr als die Hälfte der Menschen können sich das einfach nicht leisten. Aber da wären wir bei einem neuen Problem: Lohngleichheit, bzw. Mindestlöhne...

Vieles Folgen der Globalisierung, bez. der EUisierung. Es muss einfach Platz für alle haben, nicht nur die grossen, nicht nur die kleinen, ein gesunder Mix sollte herrschen, welcher alle nebeneinander leben lässt. Dies wird aber leider zunehmend immer schwieriger...

Gruss
Tobias

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Nahrungsmittelknappheit 22 Apr 2008 09:42 #151069

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...das ist klar. In Deutschland hatten die früher (wie es heute ist, weiss ich nicht) sogenannte 520 DM Jobs, bis zu dieser Limite mussten keine Abgaben gezahlt werden. Mit dem Ergebnis, dass alle solche Jobs anboten und nicht mehr.

Gott sei Dank gibt es sowas bei uns nicht. Ein GAV wäre zu begrüssen. Sowas haben wir im Gastgewerbe/Hotellerie auch und dann gibt es keine Diskussionen mehr.

Wer bei Aldi oder Denner einkauft, muss sich im klaren sein, dass ein Hardiskounter knallhart im Einkauf und beim Personaleinsatz sein muss. Dass die Erdbeerconfi dann nicht aus Europa, sondern aus China kommt wird dem Geiz ist geiler nicht den Appitit verderben.

Mir schon. War einmal in der CH im Aldi, was soll ich dort ?

Gruss Andreas

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Nahrungsmittelknappheit 29 Apr 2008 18:10 #151158

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Hallo!
Solange wir in den "reichen Ländern" Nahrungsmittel noch Haufenweise wegwerfen kann es noch nicht schlimm sein. Dass Menschen auf dieser Welt verhungern ist nicht neu, nur die Bilder im Fensehen stören uns, weil es ein schlechtes Gewissen macht. Unser Konsumverhalten und unser zivilsierter Lebensstil funktioniert doch nur, weil es anderen schlecht geht. Hunger ist also nicht nur eine Frage der Produktion, sondern vielmehr eine Frage der Verteilung.

Grüße
Matthias

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