Es ist wirklich zum Kotzen hier! Jetzt hat wohl jeder aus unserer Ecke etwas gehabt. Philipp, Du, Werner... - hier wieder mal die absolute Pralinenschachtel-Nummer.
Erst sah die Situation wirklich verheißungsvoll aus. Recht schnell erschient gegen 19 Uhr in voller Breite von S bis NW ein scharf abgegrenzter Eisschirm mit imposanten vorlaufenden Quellungen. Bis 20 Uhr beeindruckende Verdunklung.
Dann aber das Protokoll der Verzweiflung:
20 bis 20:15:
Bei 31°C etwa 3-5 mal pro Minute Flackern in der schwarzen Masse, entferntes Grummeln, zum Ende hin im für mich relevanten südlichen Teil Einschlafen der Blitzaktiviät.
20:15 bis 20:45 Uhr:
Eindeutig von SSW -> NNO zieht der mit massiven Fallstreifen versehene nördliche Teil des Komplexes nördlich des Mains schätzungsweise 10 bis 15 km entfernt an mir vorbei. Der südliche Teil scheint sich abzuschwächen bzw. eine Stufe weiter südlich zu regenerieren. Hier für knappe 10 Minuten teils schwere Böen bei Durchzug der Wolkenlinie, noch kein Regen. Temperatursturz auf 21°C. Erst in den letzten 10 Minuten ein leichter dicktropfiger und kaum ergiebiger Schauer. Blitze sind nur selten zu sehen (ca. 3 pro 2 Min.), vereinzeltes Grummeln.
20:45 bis 22:15 Uhr:
Bei gelegentlichem Getröpfel immer wieder mal (ca. 3 mal in 5 Minuten) ferne Blitze im S, SO, O und NO, teils in breiter Linie verbunden; vereinzelt noch in Grummelnähe.
22:15 bis 0:30 Uhr:[/u]
Meist leichter, schauerartiger Regen. Ganz selten mal Wetterleuchten im O.
0:45 bis 2:15 Uhr:[/u]
Von SW her aufkommender kräftiger, schauerartiger Regen. Anfangs in ferner Grummelnähe noch seltene Entladungen (1-2 in 5 Min.). Es fielen 14,7 mm.
Fazit für Offenbach:[/u]
Nach einem schwülen und stark schweitreibenden Tag mit 31,9°C Höchsttemperatur zwar ein imposanter Aufzug mit viel Wind aber sonst nichts dahinter. Ein echter Rohrkrepierer, da sich die Linie kurz vor Eintreffen knapp nach Norden zurückzog. Glücklicherweise hat es nachfolgend noch kräftig geregnet, sonst wäre die Nullnummer perfekt gewesen.
Während sich andere Sorgen machen, welche der vielen Blitze sie am besten hätten festhalten sollen, war die Blitzaktiviät hier äußerst gering, ja, für diese energiereiche Luft geradezu ärmlich. Eine solche Reinfallserie und Blitzarmut habe ich zuletzt 2002 und 2003 erlebt. Bald weiß ich gar nicht mehr, wie ein Blitzfeuerwerk aussieht - und erst recht nicht, wie Naheinschläge klingen...
Viele Grüße
Christian