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Jahresanfang - Winteranfang? 02 Jan 2010 21:05 #159584

  • Kerstin
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Hui, hui, da wird mir ganz anders, wenn ich das sehe. Fahren auf Schnee ist für mich kein Problem, aber bei Eisregen streike ich. Vielleicht versteht ihr warum das so ist, wenn ihr mein einschneidendes Erlebnis mit Eisregen kennt.

Eine ähnliche Situation wie in dem Film hatten wir vor 10 Jahren. Mein Vater war in der Nacht gestorben und wir mussten zum Schreiner im Nachbardorf, um die Beerdigung vorzubereiten. Da kam ein Eisregen runter, die Straße war spiegelblank. Mein Schwager war mit anderen Familienmitgliedern in einem anderen Auto vorweg gefahren, mein Damals-noch-Gatte und ich folgten. Mein Exmann hat viele Schwächen, aber Autofahren kann er. Doch auf der abschüssigen Straße mit den vielen engen Kurven reagierte das Auto auf nichts mehr und schoss schräg zur Straße auf die Böschung zu, wo es steil abwärts geht. Wir waren schon auf der Gegenfahrbahn, mit einem Rad schon auf der Bankette, also ganz dicht am Rand, kurz vor dem Herunterkippen. Kein Lenken, keine Stotterbremse, gar nichts hielt das Auto auf. Er schrie hilflos, ich hatte mich an der Seitentür festgekrallt. Eigentlich soll man das ja nicht machen, weil man sich dann beim Aufprall den Arm bricht, aber in dem Moment habe ich nicht so weit gedacht. Dann auf einmal hatte ich eine seltsame Eingebung, jedenfalls war da ein Gedanke in meinem Kopf, der nicht von mir stammte: Es wird uns nichts passieren, das hätte der Vater nicht gewollt. Ich wurde dann ganz ruhig und war wie benommen. Das Auto verlangsamte seinen Schussfahrt und ohne Bewegung am Lenkrad oder sonstwas glitt es zurück in die richtige Fahrspur, also ein bisschen bergauf, wurde noch langsamer und kam vor einer Wieseneinfahrt zum Halten. Mein Ex war völlig verdattert, packte wieder das Lenkrad und bediente die Pedale, alles, was er vorher losgelassen hatte, setzte zurück in die Einfahrt und machte den Motor aus. Er hatte keine rationale Erklärung, sein Werk war das jedenfalls nicht. Ich war so ko. als wenn ich einen ganzen Waggon Steine geschleppt hätte.

Wir stiegen zitternd und mit wackeligen Knien aus. Auf der Straße lagen wir sofort alle beide auf dem Kreuz, weil es so glatt war und da wirklich steil bergab geht. Auf allen Vieren krochen wir zur anderen Straßenseite und liefen dann durch den Graben, auf der Straße war das völlig unmöglich. Als wir bei den ersten Häusern des Dorfes waren, kam uns mein Schwager entgegen, der uns vermisst hatte. Während wir beim Schreiner waren, fuhr der Streuwagen und mit einem Eimer Salz, den uns der Schreiner gegeben hatte, konnten wir dann auch den Platz direkt vor dem Auto wieder befahrbar machen und weiterfahren. Noch im nächsten Ort, im Blumenladen standen wir mit schlotternden Knien und zitterten um die Wette. Wir waren alle beide zutiefst erschöpft.

Nun ist man mit den Nerven ja sowieso fertig, wenn gerade der Vater gestorben ist. Aber dann das komische Erlebnis mit der unerklärlichen Rettung, das hat sich furchtbar bei mir eingeprägt.

Ich habe bei anderen Gelegenheiten auch schon Eisregen erlebt und bin dabei auch einige Male unsanft zu Boden gegangen, aber das ist mir nie so einschneidend gewesen wie diese Sache auf dem Weg zur Schreinerei.

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