Das könnte hier genauso passieren. Ein Sportereignis oder sonst ein großer Freizeitspaß-Event, bei dem es nebenbei auch um viel Geld geht, weil ja nicht nur vor Ort eine Menge Leute Würstchen und Getränke konsumieren, sondern auch eine Menge Werbung gemacht wird und Sponsorengelder fließen, kann man doch nicht einfach unterbrechen, nur weil für die Beteiligten Lebensgefahr droht! Wo kämen wir denn da hin? Die Festbesucher sind aber auch echt naiv und verlassen sich irgendwie darauf, dass die Organisatoren auch in so Extremlagen für alle die Sicherheit gewährleisten müssen. Vollkaskomentalität eben. Da fällt mir ein, wie vor einem oder schon zwei Jahren bei einem Gewitter auf dem Waldecker Golfplatz vier Golfspielerinnen vom Blitz erschlagen wurden. Trotz Warnung der Platzbetreiber und Lautsprecherdurchsagen hatten sie weitergespielt und sich dann vor dem Regen in einer Hütte untergestellt, in die dann der Blitz schlug. Das Gewitter war deutlich zu sehen gewesen, wie es heranzog. Aber die Herrschaften hatten ja Geld bezahlt, um Golf zu spielen, also wurde Golf gespielt. Hätte der Platzwart sie mit Nachdruck vom Platz gewiesen, hätten sie vermutlich den Golfclub auf Schadenersatz wegen entgangener Spielfreude verklagt. Eigenverantwortung scheint nicht mehr Mode zu sein.
Eine Reaktion, wie sie Tosci einstecken musste, wäre hier auch sicher. Gerade der Sport ist so eine heilige Kuh, da darf nicht dran gerüttelt werden. Dass die Brasilianer jetzt gegen die Verschwendung von riesigen Beträgen für die Fußballmeisterschaft aufbegehren, ist wohl ein weltweites Novum.
Hier ist heute Nacht auch ein heftiges Gewitter durchgezogen, mit Starkregen, der lange anhielt und mehreren Blitzeinschlägen. Beim nachfolgenden Donner bin ich dann jedes Mal fast aus dem Bett gefallen, das kam wie die Druckwelle einer Explosion. Wäre um die Zeit auch so eine Veranstaltung im Gang gewesen, hätte das auch böse ausgehen können.
Heute Morgen ist es richtig kalt gegen die letzten Tage, aber wenigstens frische, saubere Luft.