Lieber Christian,
es kommt hier auf die Fragestellung an.
Ich habe mich auf Grund verschiedener Aussagen in den letzten Tagen gefragt: Wird dieser September jetzt angesichts der Entwicklung in der ersten Dekade sehr wahrscheinlich zu kalt ausfallen?
Um diese Frage zu beantworten, macht es wenig bis gar keinen Sinn, die Abweichungen der ersten Dekade in Bezug zum langjährigen Mittel der ersten Dekade (bzw. einzelne echte Tagesabweichungen) zu berechnen.
Die Gesamtabweichung des Monats wird de facto so ermittelt, dass man am Ende die mittlere Temperatur des Monats als Durchschnittswert der einzelnen Tagesmittel bildet und dann das so gefundene Monatsmittel in Bezug zum langjährigen Mittel für den Gesamtmonat setzt.
Und eben deshalb setze ich - um die oben genannte Ausgangsfrage zu beantworten - das Mittel der ersten Dekade in Bezug zum Gesamtmittel des Monats. Denn daraus wird dann ersichtlich, dass man auf dieser Basis ganz sicher noch keinen "kalten" September ausrufen kann und rein rechnerisch in den verbleibenden zwei Dritteln des Monats weiterhin alles möglich ist.
Oder anders formuliert: Die erste Dekade hätte wesentlich kälter ausfallen müssen als derzeit absehbar (und das gab es in verschiedenenen Jahren auch), um bezogen auf den Gesamtmonat ein nennenswertes Wärmedefizit zu produzieren.
Außerdem kann ich aus dieser Betrachtung dann auch ableiten, dass die beiden folgenden Dekaden beispielsweise durchschnittlich um 3K zu warm (bezogen auf das Gesamtmittel) ausfallen müssten, damit der September am Ende noch rund 2K zu warm ausfällt. Auch dies wäre also keinesfalls so außergewöhnlich.
Ich hoffe sehr, dass mein inhaltliches Anliegen nun deutlich geworden ist.
Gruß
Markus