Dazu hier ein Leserbrief aus der AZ:
Keine Treibstoffe mehr aus Pflanzen
AZ vom 11.4. Ernährungskrise
Fast wöchentlich wird über Klimawandel berichtet. Über nachstehende Folgen der künftigen Bevölkerungszunahme hört und liest man kaum etwas. Daher folgende Daten:
Laut UNO lebten weltweit im Kalenderjahr 1500 erst 0,5, 304 Jahre später 1 und im Jahr 1999 waren es bereits 6 Milliarden Menschen. Diesem Trend folgend würden im Jahr 2010 7, im Jahr 2050 12 und Ende dieses Jahrhunders 30 Milliarden Menschen leben. Alle Zahlen ab 1999 sind als Trendwerte zu verstehen, ohne Berücksichtigung ausserordentlicher Ereignisse wie Pandemien, Hungersnöte, Katastrophen, Atomkrieg usw.
Seit 1850 nahm die globale Bevölkerung 7-fach, jene der Schweiz trotz starker Migration nur 3-fach zu. Unser derzeitiger Anteil an der Weltbevölkerung beträgt 1‰ bzw. 1,4% an der «EU der 27».
Ungefähr die Hälfte der Weltbevölkerung ist unterernährt, wovon etwa 1 Milliarde hungert. Gemäss Mathis Wackernagel, dem «Erfinder» des ökologischen Fussabdrucks, verbraucht die Weltbevölkerung im Schnitt 1,3 «Planeten Erde» an Ressourcen, das heisst, wir konsumieren 30% mehr Energie und Nahrung, als unsere Erde auf Dauer liefern kann. Die aufgezeigte Situation ist schlimm. Aufgrund des Trends wird sie aber noch schlimmer, wodurch künftig dramatische Konflikte unausweichlich sind.
Um eine katastrophalere Hungersnot hinauszuschieben, müssten Treibstoffe aus Pflanzen sofort verhindert und jene mit mehr Ausbeute pro Quadratmeter gefördert werden, weil tendenziell auch die nutzbare Landfläche der Erde durch den Klimawandel abnehmen wird.
JORGE SPEICH, THALHEIM